Hamburg. Nach dem Abstieg des FC St.Pauli aus der ersten Fußballbundesliga sind die Kosten für Polizeieinsätze um 1,1 Millionen Euro im Jahr gesunken. 2011, als St.Pauli gemeinsam mit dem HSV noch erstklassig spielte, entsprachen die geleisteten Arbeitsstunden der Hamburger Polizei noch gut 3,6 Millionen Euro. 2012 waren es nur noch 2,8 Millionen Euro und vergangenes Jahr 2,5 Millionen Euro.

Auffällig ist, dass nach Polizeiangaben allein das Derby im Stadion des HSV fast so viele Beamte gebunden hat wie alle 16 weiteren Heimspiele zusammen. Laut einer Senatsantwort auf eine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Andreas Wankum hat die Polizei vor drei Jahren bei HSV-Heimspielen 50.925 Stunden abgeleistet (davon rund 24.000 beim Derby). Bei Heimspielen des FC St.Pauli waren es 23.380.

Die Zahl für 2011 ist unter anderem deshalb vergleichsweise niedrig, da das Derby-Hinspiel im Vorjahr stattgefunden hatte. Im Jahr 2012 stieg die Zahl der Polizeistunden auf gut 32.000 Stunden. Allein 13.000 Polizeistunden schlugen für das Risikospiel gegen Hansa Rostock zu Buche.

Trotz der noch immer hohen Kosten für Polizeieinsätze lehnt Wankum es ab, diese den Vereinen in Rechnung zu stellen. Laut Innenbehörde ist diese Überlegung, anders etwa als in Bremen, kein Thema für Hamburg. Der CDU-Fachsprecher für Tourismus sieht in den Großveranstaltungen vielmehr einen „gesamtstädtischen Nutzen“, der höher zu bewerten sei als die Kosten etwa durch Polizeieinsätze.

Schließlich habe die Stadt durch Fußball-Bundesligaspiele auch Einnahmen. Allein die Einnahmen aus den HVV-Abgaben bei den HSV-Eintrittskarten sowie dem Shuttlebus-Verkehr zum Stadion stiegen laut Senatsantwort von gut 548.000 Euro im Jahr 2011 auf mehr als 675.000 im vergangenen Jahr. In den Spielstätten des HSV und des FC St.Pauli sind rund 2500 beziehungsweise 1000 Menschen beschäftigt, etwa in den Bereichen Sanitäts- und Ordnungsdienst, Catering, Reinigung, Hostessen oder technische Notdienste. Von den Steuereinnahmen würde die Stadt profitieren, so Wankum. „Das zeigt im Übrigen auch, welche positiven Effekte von einer erfolgreichen Olympiabewerbung zu erwarten wären.“