Für die Verabschiedung des Programms zur Bürgerschaftswahl wird es in einem Monat einen weiteren Parteitag geben

Hamburg. Die Alternative für Deutschland (AfD) muss die Verabschiedung ihres Wahlprogramms für die Bürgerschaftswahl im Februar verschieben. Grund: Die Aufstellung der Landesliste hat die kompletten zwei Tage, die für den Parteitag angesetzt waren, in Anspruch genommen. Der Hamburger Landesvorsitzende Jörn Kruse kündigte daher an, dass Ende Oktober oder Anfang November ein weiterer Parteitag stattfinden werde.

Wie berichtet, hatten die Parteimitglieder Kruse am Freitag zum Spitzenkandidaten für die Wahl am 15. Februar gewählt. Auch die weiteren Plätze, die der stellvertretende Vorsitzende Bernd Baumann, Ex-Innensenator Dirk Nockemann, Joachim Körner und Schriftführer Detlef Ehlebracht belegen, waren relativ unumstritten. Doch im weiteren Verlauf der Listenaufstellung kandidierten mitunter zwei, drei oder gar vier Mitglieder um einen Platz. Die Vorstellungen der Kandidaten, die Wahlen und Stichwahlen zogen sich entsprechend hin. „Viele Mitglieder wollten auch auf hinteren Plätzen unserer Landesliste kandidieren, um ein Zeichen zu setzen. Davon waren wir positiv überrascht worden“, kommentierte Kruse das Geschehen. „Wir freuen uns darüber, denn es zeigt, wie lebendig unsere Partei ist.“ Kruse peilt knapp zehn Prozent der Stimmen an, was zwölf Sitzen in der Bürgerschaft entsprechen würde.

Beim Parteitag in der Handwerkskammer wurde die Kandidatenriege der AfD von zwei Gruppen dominiert: einerseits Volkswirte und Wirtschaftswissenschaftler wie Kruse und Baumann, andererseits etliche ehemalige Mitglieder rechtskonservativer Gruppierungen wie der Schill-Partei. Zu ihnen zählen etwa Nockemann sowie die früheren Bürgerschaftsabgeordneten Peter Lorkowski (Platz sieben) und Karina Weber (Platz 22). Ihr Ex-Kollege Bodo Theodor Adolphi, der sich ausdrücklich zu seiner Vergangenheit und zu seinem „Freund“ Ronald Schill bekannte, schaffte es hingegen nicht auf die Liste. Mit Jens Eckleben steht dafür der Gründer der Partei Die Freiheit auf Platz 15. Eckleben hatte auch gleich einen praktischen Vorschlag: Parteitage mögen doch bitte nicht am 3.Oktober stattfinden: „Lasst uns den Tag der Deutschen feiern.“