St. Pauli. Der Machtkampf innerhalb der SPD St. Pauli ist entschieden: Die Bürgerschaftsabgeordnete Loretana de Libero wird nicht wieder zur Wahl im Februar 2015 antreten und spricht von einer „Intrige“. Auf einer Mitgliederversammlung war am Freitagabend die SPD-Wahlkreisliste für den Bezirk Hamburg-Mitte verabschiedet worden.

Hinter verschlossenen Türen unterlag die Historikerin in einer Kampfabstimmung dabei mit 34 zu 74 Stimmen ihrer Gegenkandidatin Henriette von Enckevort, Vorsitzende des SPD-Distrikts St. Pauli Nord.

Vorausgegangen war der Kampfabstimmung ein parteiinterner Machtkampf um die Position der Spitzenkandidatin für den Stadtteil St. Pauli. Loretana de Libero erhebt dabei schwere Vorwürfe gegen einige ihrer Genossen.

Demnach sei die ursprüngliche Wahlkreisliste, die der SPD-Kreisvorstand unter der Leitung von Kreischef Johannes Kahrs in Einvernehmen mit den Distriktsvorständen aufstellte – vor wenigen Wochen wieder gekippt worden. Loretana de Libero, die bis dahin auf Platz zwei war, sei plötzlich von der Liste verschwunden und durch von Enckevort ersetzt worden. „Es gab weder einen Mitgliederentscheid, noch parteiinterne Beschlüsse gegen mich“, klagt Loretana de Libero. Sie vermutet, dass sich einige Genossen gegenseitig „die Pöstchen zuschieben“.