Parteichefin Sylvia Canel macht den Weg für die Spitzenkandidatur der Fraktionsvorsitzenden frei

Hamburg. Katja Suding, Fraktionschefin der FDP in der Bürgerschaft, hat den parteiinternen Machtkampf gegen die Landechefin Sylvia Canel gewonnen. Der Landesvorstand hat auf der Klausurtagung am Pfingstwochenende beschlossen, Suding Anfang Juli auf der Landesvertreterversammlung als Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr zu nominieren. Canel verzichtete gleichzeitig auf einen Platz auf der Landesliste.

Sie sagte nach der Klausurtagung, zu der eigens der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner nach Hamburg gereist war: „Katja Suding habe ich als kompetente und professionelle Frau kennengelernt. Ich wünsche ihr viel Erfolg. Den Wahlkampf der Spitzenkandidatin unterstütze ich mit voller Kraft, beabsichtige allerdings nicht, für die Landesliste zu kandidieren.“

Damit lenkte Canel, wohl auch auf sanften Druck Lindners, im Streit zwischen ihr und Suding ein. Zuletzt hieß es, dass die Fraktionschefin wegen der seit Jahren andauernden Streitigkeiten eine gemeinsame Liste mit beiden Frauen ausschloss. Der Zwist zwischen den beiden Spitzenfrauen der Liberalen hatte die Bundesspitze längst erreicht. So hatte sich etwa Bundesvize Wolfgang Kubicki in der vergangenen Woche für Suding als Spitzenkandidatin ausgesprochen und Canel gleichzeitig empfohlen, sich auf „ihre Aufgabe als Landesvorsitzende zu konzentrieren“.

Völlig kampflos überlies Canel ihrer parteiinternen Widersacherin allerdings nicht das Feld. Sie ließ sich vom Landesvorstand das „volle Vertrauen“ aussprechen und – viel wichtiger – die Zusage einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen FDP-Vorstand und Fraktion. Canel wurde ein „weitreichendes Gastrecht eingeräumt“. Katja Suding zeigte sich nach der Entscheidung der Klausurtagung zufrieden. „Ich freue mich über die Unterstützung der Landesvorsitzenden.“ Am 6. Juli stellt die FDP ihre Landeliste auf.