Hamburg. Mehrere Hundert Menschen haben beim Ostermarsch am Montag gegen Krieg und die militärische Rolle Deutschlands in der Welt demonstriert. Zum Auftakt der Kundgebung im Stadtteil Uhlenhorst traten nach Polizeiangaben rund 450 Menschen für ein Verbot von Rüstungsexporten und Waffenkäufen und gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr ein. Dem Aufruf waren hauptsächlich ältere Teilnehmer und Sympathisanten ökologischer, kirchlicher oder linker Bewegungen gefolgt. Die Veranstalter sprachen von rund 800 Teilnehmern.

Sönke Wandschneider vom Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung sagte: „Mit den Ostermärschen setzen wir uns für eine friedliche Welt ohne Militarismus ein.“ Die politische Forderung nach einer größeren Rolle Deutschlands in der Welt verharmlose die Gefahr, die vom militärischen Denken ausgehen würde. Er forderte mit Blick auf die Ukraine-Krise von der Bundesregierung auch eine „Abrüstung auf rhetorischem Gebiet“. Deutschland sei in der Pflicht, zwischen die Konfliktparteien Brücken zu schlagen: „Das Miteinanderreden muss weitergehen.“

Auch in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen hatten am Sonnabend mehrere Hundert Menschen gegen Krieg und Waffenhandel demonstriert. Nach Angaben der Polizei gingen in Kiel rund 250, in Wedel 200 und in Flensburg etwa 150 Menschen auf die Straße. Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. In der alten Bundesrepublik erlebte sie 1968 und 1983 ihre Höhepunkte.