Hamburg. Obwohl die Zahl der Erst- und Fünftklässler gegenüber dem Vorjahr um rund vier Prozent angewachsen ist, werden weitaus die meisten Jungen und Mädchen von der freien Schulwahl profitieren und im nächsten Schuljahr ihre Wunschschule besuchen. Am höchsten ist die Quote bei den staatlichen Grundschulen: Hier ist es Schulleitungen und Schulbehörde gelungen, 95,8 Prozent der Erstwünsche (Vorjahr: 94,2 Prozent) zu berücksichtigen. Das heißt aber andererseits: Die Eltern von 578 Kindern (4,2 Prozent) erhalten in diesen Tagen eine Ablehnung der gewünschten Schule und eine Bestätigung der Schule, an der ihr Kind aufgenommen wurde. Das wird in der Regel der Zweit- oder Drittwunsch sein." Allerdings ist es möglich, gegen die Entscheidung der Behörde Widerspruch einzulegen.

Negativ ist die Entwicklung bei den staatlichen Gymnasien: Von den 7134 künftigen Fünftklässlern werden 96,8 Prozent die von ihnen favorisierte Schule besuchen. Im Vorjahr wurden noch 98,1 Prozent der Erstwünsche erfüllt, allerdings sind in diesem Jahr rund 600 Schüler mehr für die Schulform Gymnasium angemeldet worden.

Am niedrigsten ist die Quote an den 58 Stadtteilschulen: Hier wurden nur 91,8 Prozent der Erstwünsche berücksichtigt (Vorjahr: 92,7 Prozent). Insgesamt 535 Viertklässler können nicht auf ihre Wunschschule wechseln. Die negative Tendenz ist vermutlich ein Beleg dafür, dass es einige Standorte gibt, die von Eltern und Schülern besonders geschätzt und andere eher gemieden werden. Dies gilt umso mehr, als die Gesamtzahl der Anmeldungen mit 5822 Kindern gegenüber dem Vorjahr (5946) leicht rückläufig ist.

Die Goethe-Stadtteilschule Harburg musste 64 Kinder abweisen, Julius Leber in Eidelstedt 63 und Nelson Mandela in Kirchdorf 53. Das Gymnasium Eppendorf erreicht mit 39 Ablehnungen den höchsten Wert dieser Schulform. Bei den Grundschulen ist es der Standort Richardstraße (Eilbek) mit 33 Kindern. „Die hohen Ablehnungszahlen zeigen, dass Schulsenator Ties Rabe seiner eigentlichen Aufgabe nicht gerecht wird: gute Schulangebote in Wohnortnähe sicherzustellen“, sagt Walter Scheuerl, Sprecher des Eltern-Netzwerks „Wir wollen lernen“.