Hamburg. Mit einem langfristigen Konzept will der SPD-Senat die wirtschaftspolitische Bedeutung der Hamburger Landwirtschaft stärken. „Der Senat sichert eine nachhaltige Agrarproduktion in unserem Stadtstaat“, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) am Dienstag nach dem Beschluss des „Agrarpolitischen Konzepts 2020“. Gefördert werden sollen unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Agrarinvestition, Beratung, Weiterbildung und Verbesserung des Waldmanagements. Ein Ziel ist es, den Flächenanteil des ökologischen Anbaus im Obstanbaugebiet bis 2025 auf 25 Prozent zu erhöhen. Zudem spricht sich Hamburg klar für gentechnikfreien Anbau aus und will dem „Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen“ beitreten. Die Grünen-Fraktion bezeichnete das als „überfälligen Schritt“.

Kritik hingegen übten CDU und FDP. „Das Agrarkonzept des Senats mit seinem Festhalten an überholten Flächenausgleichsregelungen ist eine Gefahr für die Landwirtschaft in Hamburg“, sagte der CDU-Abgeordnete Hjalmar Stemmann. Es gebe keine klare Positionierung zur Sicherung der landwirtschaftlichen Nutzflächen der fast 700 Betriebe mit rund 3400 Beschäftigten, kritisierte auch Thomas-Sönke Kluth (FDP). „Senator Horch hat wieder mal zu spät nichts wirklich Wesentliches geliefert.“ Der Naturschutzbund Hamburg sieht in dem Konzept ebenfalls eine Verschlechterung, weil es künftig noch weniger Ausgleich für Naturverluste auf landwirtschaftlichen Flächen vorsehe.