Rotherbaum. Über den „richtigen“ Weg zum Abitur ist bundesweit eine Debatte entbrannt, denn eine der größten je in der Bundesrepublik angestrengten Reformen steht vielerorts vor dem Aus: das „Turbo-Abi“ nach acht Jahren am Gymnasium. Niedersachsen hat gerade erst die Rückkehr zum vertrauten G9 angekündigt und in Hamburg kämpft eine Initiative engagiert darum, dass an den Gymnasien das Abi wieder nach neun Jahren abgelegt werden kann oder Wahlfreiheit herrscht.

„Das Ziel der Initiative ist menschlich verständlich, aber eine Rolle rückwärts ist der falsche Weg“, sagt Peter Ulrich Meyer, Ressortleiter Landespolitik beim Abendblatt. Thomas Kerstan („Die Zeit“) meint: „Die Politik muss einen Konsens mit den Eltern anstreben. auch bei der Einführung von G8 sind die Eltern nicht gefragt worden.“ Silke Schmidt vom NDR-„Hamburg Journal“ sagt: „G8 ist zu schaffen, aber ein Jahr mehr wäre für die Gymnasiasten schöner. Die richtig dringenden Fragen stellen sich in Hamburg aber rund um das Thema Stadtteilschule und Inklusion.“ Solange es das Zwei-Säulen-Modell aus Gymnasien und Stadtteilschulen gebe, müsse das „Turbo-Abi“ am Gymnasium bleiben, so Kaija Kutter („taz“): „Aber Verkürzung sehe ich dennoch kritisch.“

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