Beim CDU-Neujahrsempfang appellierte Ehrenbürger Michael Otto an die Unternehmer. Die Wirtschaft müsse den Menschen dienen und nicht umgekehrt.

Hamburg. Schon im Sommer wusste der CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich, wen er sich als Gastredner für den Neujahrsempfang 2014 wünschte: den Hamburger Unternehmer Michael Otto. „Auslöser war sein Appell im Hamburger Abendblatt, das Wir-Gefühl in unserer Stadt zu stärken“, sagte Dietrich Wersich. „Damit spricht mir Michael Otto aus dem Herzen.“

Auch bei seiner Rede vor den rund 700 Gästen des Neujahrsempfangs der CDU-Bürgerschaftsfraktion im Großen Festsaal des Rathauses stellte Hamburgs Ehrenbürger und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group den Zusammenhalt in der Gesellschaft in den Mittelpunkt. Michael Otto widmete sich vor allem der Frage, was speziell Unternehmen für diesen Zusammenhalt tun können. „Sie können durch transparentes, regelrechtes und verantwortungsbewusstes Handeln dazu beitragen, das verloren gegangene Vertrauen in die gesellschaftlichen Systeme zurückzugewinnen und den gesellschaftlichen Zusammenhang zu fördern“, sagte Otto. Die Wirtschaft müsse den Menschen dienen und nicht umgekehrt. „Unternehmen müssen die Auswirkungen ihres Handelns auf das Gemeinwohl im Blick behalten“, mahnte er. Es sei falsch und zu kurz gedacht, nur den schnellen Profit im Auge zu haben. Otto wies darauf hin, dass eine Rückbesinnung auf Werte wie Redlichkeit, Fairness und Vertrauen notwendig seien, um das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen. Michael Otto: „Der Begriff des Ehrbaren Kaufmanns fasst diese Tugenden am besten zusammen.“

Um Solidarität und Zusammenhalt ging es auch bei der Ansprache des CDU-Fraktionsvorsitzenden. Im Zusammenhang mit den schweren Krawallen um die Rote Flora dankte Dietrich Wersich den Polizeibeamten, „die täglich ihren Kopf für unsere Sicherheit hinhalten. Unsere Polizei braucht Respekt und Solidarität.“ Es dürfe keine Toleranz für Extremisten von Links und Rechts geben. Zudem thematisierte Wersich den zunehmenden Mangel an Fachkräften und den überproportionalen Anstieg der Firmenpleiten in der Hansestadt.

Zu dem Empfang im Rathaus kamen unter anderem SPD-Fraktionschef Andreas Dressel, Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan, die Ex-Senatoren Gunnar Uldall und Herlind Gundelach (beide CDU) sowie Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD).