13 Baugemeinschaften haben sich zu einem Verbund zusammengeschlossen, um in dem geplanten Neubaugebiet Neue Mitte Altona ihre Vision von einem autofreien Wohnen zu realisieren.

Hamburg. Sie nennen sich "Gleishaus", "Stadtdorf" oder auch "AltoJa" - 13 Baugemeinschaften mit rund 500 Mitgliedern haben sich jetzt zu einem Verbund zusammengeschlossen, um in dem geplanten Neubaugebiet Neue Mitte Altona ihre Vision von einem autofreien Wohnen zu realisieren. Das Konzept dazu stellte das "Netzwerk Autofreie Mitte Altona" am Montag vor: Rund 1600 Wohnungen im ersten Bauabschnitt sind dort in Planung, noch aber gibt es kein Baurecht, weil die Stadt mit Grundeigentümern über die genauen Bedingungen des Bauens verhandelt. Die Baugemeinschaften setzen dabei auf genossenschaftliches Bauen, aber auch auf Eigentum, nicht selten in einer Mischform. Ein Block mit rund 20.000 Quadratmetern Wohnfläche müsste in der Neuen Mitte für die autofreien Gemeinschaften bereitgestellt werden, sagen sie. Argument: Mit dem Verzicht auf eigene Autos und Parkplätze könne kostengünstiger gebaut werden und man bekomme erheblich mehr Lebensqualität. Um aber dafür günstiges Bauland zu bekommen, müsste die Stadt entsprechende Bedingungen mit den Eigentümern vereinbaren. "Die haben dort ja auch günstig eingekauft", so Netzwerk-Mitglied Jörn Breiholz.

Unterstützung bekommt der Wunsch des Netzwerkes von der Grünen-Bürgerschaftsfraktion. Sie kritisierte am Montag, dass der Senat an einer Quote von 0,4 Stellplätzen pro Wohnung in Altona festhalten wolle. 640 Parkplätze müssten dann teuer gebaut werden, was die Mieten verteuere und Platz für Fußgänger, Kinder und Radfahrer raube.

Das Netzwerk Autofreie Mitte Altona will indes für einen Bereich des Gebiets eine Stellplatzquote von nur 0,1 pro Wohnung. Die Harkortstraße müsse zudem zu einer Gemeinschaftstrasse mit Tempo-20-Zone umgebaut werden.

Investoren sehen das autofreie Wohnen allerdings noch kritisch. "Alle Vorstellungen müssen marktkonform sein", heißt es beispielsweise vom Immobilienunternehmen aurelis. Noch sei es daher zu früh für eine konkrete Festlegung.