Rissen. Der von Hamburg angekündigte Verzicht auf einen absehbaren weiteren Ausbau der Bundesstraße 431 zwischen Rissen und Wedel stößt auf heftige Proteste. Anwohnerinitiativen aus dem Hamburger Westen kündigten am Montag Widerstand gegen eine zunehmende Verkehrsbelastung an. CDU-Abgeordnete forderten den SPD-Senat auf, den seit Jahrzehnten geplanten zweiten Bauabschnitt einer Ortsumgehung Rissen wieder für den Bundesverkehrswegeplan anzumelden. Wie berichtet, hatte der Senat in einer aktuellen Senatsdrucksache angekündigt, die Straße nicht wieder als Hamburger Projekt in Berlin zu beantragen, sie sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht realisierbar, heißt es in dem Papier. Der CDU-Bundestagabgeordnete Marcus Weinberg, der Vize-Fraktionschef in der Bürgerschaft, Hans-Detlef Roock und der Altonaer CDU-Bezirkspolitiker Tim Schmuckall sehen das anderes. Angesichts zunehmender Pendlerströme sei der Bau der Umgehung nötiger denn je. Schmuckall: "Es gibt keine vernünftige Alternative dazu."

Tatsächlich weichen schon jetzt immer mehr Autofahrer auf kleine Wohnstraßen aus, um zwischen beiden Bundesländern zu pendeln. Zählungen zufolge hat sich die Zahl der Fahrzeuge insgesamt zwischen Wedel und Rissen von etwa 25.000 auf rund 33.000 erhöht. Durch einen neu geplanten Gewerbepark am Elbufer in Wedel dürften sich die Zahlen noch einmal deutlich vergrößern, befürchten Anwohner und verweisen auf Verkehrsgutachten.

Der jüngste Vorstoß des Bezirks Altonas zur Sperrung einer von vielen Pendlern benutzten Nebenstraße ist indes kürzlich gescheitert, weil übergeordnete Hamburger Behörden den Beschluss der Bezirkspolitik wieder kassiert hatten.