Anlass ist das Planfeststellungsverfahren, das Bund - da es sich um eine Bundesstraße handelt - und Verkehrsbehörde derzeit vorantreiben.

Hamburg. Die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße beschäftigt diesen Mittwoch die Bürgerschaft. Sowohl die Grünen (unter dem Titel "SPD verschaukelt die Bürger") als auch die Linkspartei ("Senat lässt Bürger planen und plant dann ohne sie") haben das Thema für die Aktuelle Stunde angemeldet. Anlass ist das Planfeststellungsverfahren, das der Bund (da es sich um eine Bundesstraße handelt) und die Verkehrsbehörde derzeit vorantreiben. In dem war überraschend eine Stellungnahme eines eigens gegründeten Wilhelmsburger Beratungsgremiums bislang gar nicht berücksichtigt worden. Das hatte die Mitglieder des Gremiums, darunter fast alle auf der Elbinsel ansässigen Vereine und Verbände, Gewerbetreibende sowie alle Fraktionen der Bezirksversammlung Mitte, mächtig verärgert. Denn obwohl in dem Kreis Gegner und Befürworter der Verlegung der vierspurigen Straße vereint sind, hatten diese sich auf eine gemeinsame Haltung geeinigt.

Eine der Anregungen, nur Tempo 60 statt 80 auf der neuen Reichsstraße zuzulassen, wollen die Grünen in einem Antrag an die Bürgerschaft aufgreifen, sagte ihr Verkehrsexperte Till Steffen dem Abendblatt. Darüber hinaus werde seine Fraktion eventuell auch Tempo 30 in der Nacht für die Wiesener- und die Bremer Straße sowie besseren Lärmschutz für Georgswerder beantragen, so Steffen. Beides könne beschlossen werden, ohne das Planverfahren für die Verlegung aufzuhalten. Die Bürgerschaftssitzung im Rathaus beginnt um 15 Uhr mit der Aktuellen Stunde zum Thema Straßeninstandsetzung und Grundsanierung. Danach folgt das Thema Reichsstraße.