Hamburger Senat beschließt Förderung der fünf Hilfseinrichtungen. Die Schutzeinrichtungen sollen in zwei Schritten saniert werden.

Hamburg. Der Senat fördert die fünf Hamburger Frauenhäuser mit rund zwei Millionen Euro. Die Schutzeinrichtungen sollen in zwei Schritten saniert werden. Die erste Phase soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Dafür hat die Bürgerschaft bereits vor einem Jahr 700.000 Euro bewilligt.

Die Frauenhäuser seien stark renovierungsbedürftig, sagte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD). "Teilweise sind die räumlichen Zustände für die Frauen in den Frauenhäusern unzumutbar." Es solle nun zügig damit begonnen werden, Duschen und Toiletten zu sanieren. Geplant ist auch der Einbau von neuen Heizungen sowie Küchen und Möbeln. Auch Fassaden, Fenster und Bodenbeläge müssten in einigen Einrichtungen erneuert werden. Scheele hatte bei einem Besuch in einem der Häuser dessen Zustand bemängelt. Eines soll daher neu gebaut werden. Unter anderem dafür hat die Bürgerschaft knapp 1,3 Millionen Euro für das Hauhaltsjahr 2013/14 zur Verfügung gestellt. Dies habe das Parlament einstimmig beschlossen, wie Scheele sagte.

Er betonte, dass Frauen in Notsituationen weiterhin kostenlos und anonym in den Hilfseinrichtungen aufgenommen werden. Auch Frauen aus anderen Bundesländern werden in Hamburg Zuflucht finden. Die Kosten würde Hamburg in jenen Fällen mit den jeweiligen Ländern abrechnen. "In Hamburg werden alle von Gewalt betroffenen und bedrohten Frauen und deren Kinder unbürokratisch Schutz finden können", sagte Scheele, "und zwar unabhängig von deren finanziellen und leistungsrechtlichen Situationen."

In Hamburg gibt es fünf Frauenhäuser mit zusammen 194 Plätzen. Sie waren 2011 nahezu komplett ausgelastet. Vier davon werden autonom und eines von einer Einrichtung des Diakonischen Werkes geleitet. Im Jahr 2011 haben dort 765 Frauen und 58 Kinder Zuflucht gesucht. Die Hälfte der Frauen ist zwischen 18 und 30 Jahre alt. Gut 55 Prozent der Schutzsuchenden verlässt das jeweilige Frauenhaus nach einer Woche. Allerdings wohnten rund 14 Prozent der Frauen länger als ein halbes Jahr in einer der Einrichtungen. Ziel ist es, möglichst zügig eine Alternative zu finden.