Großteil der Taten fand im Vorfeld oder im Zusammenhang mit Gegenaktionen zum Aufmarsch von Neonazis in Wandsbek statt.

Hamburg. Die Zahl der linksmotivierten Straftaten gegen "Leib und Leben", "Sachgüter" oder "Einrichtungen der Sicherheitsbehörden" war in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als achtmal so hoch wie die rechtsmotivierten Taten. Das geht aus einer Kleinen Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) hervor. Danach wurden 365 Taten von der linken Szene verübt. 106 davon werden als Straftaten gegen "Leib und Leben" gewertet. Ein Großteil der Taten fand im Vorfeld oder im direkten Zusammenhang mit Gegenaktionen zum Aufmarsch von Neonazis am 2. Juni in Wandsbek statt.

Geht es um Straftaten durch von den Sicherheitsbehörden bekannten Extremisten, ist die Zahl der der linken Szene zuzurechnenden Taten mit 118 knapp dreimal so hoch wie die Zahl der Taten durch Rechtsextremisten. Bei Gewaltdelikten liegen die Extremisten beider Gruppen gleichauf. Ein Grund für starke Unterschiede: Zu rechten Demonstrationen kommen keine "erlebnisorientierten" Krawallmacher.