Händler glauben aber an die Zukunft der HafenCity. Es fehle an Parkplätzen, kritisieren Geschäftsleute

HafenCity. Die ING Real Estate hat sich aus der Finanzierung des Überseequartiers zurückgezogen, geplante Einkaufsflächen in der doppelten Größe eines Ikea-Einkaufshauses liegen brach - aber wie wird der fertige Teil der HafenCity angenommen?

Im Südteil, wo bisher nur eine große Baustelle ist, soll eine "besondere Anlaufstelle für Touristen" entstehen. Die Brüder Marc, 37, und Daniel Säger, 28, die seit gut anderthalb Jahren ein Modegeschäft am Überseeboulevard betreiben, freuen sich über viele Kunden. "Und zu uns kommen weit mehr Hamburger als Touristen." Etwas Besonderes sei auch das "familiäre Miteinander" der Ladenbetreiber, die sich mit ihren Geschäften in dem neuen Stadtteil angesiedelt haben, sagt Marc Säger. Anders als an der Mönckebergstraße finde der Kunde in der HafenCity nicht bloß Filialen internationaler Großkonzerne, sondern kleine Geschäfte mit individuellem Sortiment.

Gerade erst hat das auf Wintersport spezialisierte Geschäft Sportperle eröffnet. Geschäftsführer Peter Stoczek, 58, sieht sehr viel Potenzial an dem neuen Standort. "Die Ausschilderung der Parkhäuser ist aber noch katastrophal", sagt Stoczek und ergänzt, es gebe noch viel zu tun in dem Quartier. "Doch ich glaube an die Zukunft hier." Die Parkplätze in der Gegend rund um die Speicherstadt seien sehr knapp, das sei für viele Kunden ein Ärgernis.

Varelik Neumann-Semerow, 30, Leiterin des Restaurants La Baracca, wünscht sich noch mehr Leben in dem Stadtteil: "Noch mehr Leute müssten hierherziehen und die Wohnangebote sollten preislich besser gestaltet werden. Das würde das Überseequartier erheblich nach vorne bringen."