Die Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Katja Suding, rechnet beim Herbstempfang mit Olaf Scholz ab.

Altstadt. FDP-Bürgerschafts-Fraktionschefin Katja Suding nutzte den Herbstempfang der Liberalen im Rathaus zu einer Generalabrechnung mit Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) - dem festlichen Anlass entsprechend mit indischen Spruchweisheiten garniert. "Tadel nicht den Fluss, wenn du ins Wasser fällst", sagte Suding mit Blick auf Scholz, der vor Kurzem in Indien für den Standort Hamburg geworben hat. Bei den Problemfällen Elbvertiefung, Elbphilharmonie und HSH Nordbank habe Scholz die Verantwortung in erster Linie auf seine Vorgänger geschoben und es an Entscheidungsfreude fehlen lassen. "Das war im Ergebnis nicht gutes Regieren, nicht Wahrheit und Klarheit, sondern Chaos", sagte die Liberale vor mehr als 500 Gästen im Großen Festsaal.

Für Senatskanzlei-Chef Christoph Krupp (SPD) gab es nicht viel Erbauliches an diesem Abend. Nur einmal dürfte Krupp aufgehorcht haben. Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) bot in seiner Rede die Hilfe seines Landes beim heiklen Thema Hafenschlicklagerung an. "Wir sind bereit, mit dem Senat darüber zu sprechen", sagte Birkner. Den Schlusspunkt setzte der FDP-Bundespolitiker Hermann Otto Solms, der in seiner "unbezahlten Rede" mit Blick auf die Euro-Krise vor Denktabus warnte.