Der FC St. Pauli hatte auf Druck der Fans die Initiative ergriffen und findet im Senat Gehör. Ungeklärt ist weiterhin die Kostenfrage.

St. Pauli. Im Streit um den Standort der Stadionwache am Millerntor zeichnet sich eine einvernehmliche Lösung zwischen dem FC St. Pauli, Fangruppen und Innenbehörde ab. Die Behörde von Innensenator Michael Neumann (SPD) ist bereit, auf die geplante Stadionwache in der neuen Gegentribüne zu verzichten und stattdessen auf dem Gelände der bisherigen Domwache auf dem Heiligengeistfeld zu bauen. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des CDU-Innenexperten Karl-Heinz Warnholz hervor.

Darin heißt es wörtlich: "Auf neuerliche Initiative des FC St. Pauli werden in Abstimmung mit der zuständigen Behörde prioritär Überlegungen mit dem Ziel der Unterbringung einer Stadionwache in einem Neubau der derzeitigen Domwache wieder aufgegriffen." Die Innenbehörde stehe einer solchen Lösung aufgeschlossen gegenüber, allerdings dürften dabei keine Mehrkosten für die Behörde entstehen.

"Innensenator Neumann beugt sich damit dem Druck der Fans", kritisiert Warnholz. In anderen Stadien habe sich gezeigt, dass die direkte Präsenz von Polizeikräften überaus sinnvoll im Vorgehen gegen Randalierer und Hooligans sei. "Die neuerlichen Pläne dürfen nicht darauf hinauslaufen, dass die Allgemeinheit den Ausbau der Domwache trägt." Ein Großteil der Einsätze werde auf Spiele des FC St. Pauli fallen.

Mit der Modernisierung des Millerntor-Stadions ist der Verein laut den Vorgaben von DFB und DFL verpflichtet, eine Stadionwache zu errichten. Nachdem sich Stadt und Verein bereits 2006 darauf verständigt hatten, die Wache im Stadion unterzubringen, protestierten der Ständige Fanausschuss und die AG Stadionbau dagegen. Ihre Argumente: Die Wache sei mit ihren geplanten 430 Quadratmetern überdimensioniert, der Raum könne besser für das Vereinsmuseum genutzt werden. Sie fordern eine klare Trennung zwischen Fans und Polizei.

Allerdings: Mit dem Bau der Stadionwache am Standort der bisherigen Domwache könnten auf den Verein zusätzliche Kosten von 600 000 bis zu 1,2 Millionen Euro zukommen. Und bislang ist nicht geklärt, woher das Geld kommen soll.