Laut Diakonie würden viele Betroffene statt des Respekts vor ihrer Person und ihrer Situation ein hohes Maß an Bevormundung erleben.

Hamburg. Hamburgs Jobcenter müssten bürgerfreundlicher und serviceorientierter werden, fordert die Diakonie. Viele Betroffene würden statt des Respekts vor ihrer Person und ihrer Situation ein hohes Maß an Bevormundung erleben, sagte Diakonie-Vorstand Gabi Brasch. Nötig seien fehlerfreie Informationen über Rechte und Pflichten sowie "zeitnahe und verständliche Bescheide". Eine von der Diakonie beauftragte Studie komme zu dem Ergebnis, dass vor allem die sogenannte Hartz-Reform Ursache sei für oft schlechte und unwürdige Behandlung in den Jobcentern. Erwerbslosigkeit werde zunehmend nicht mehr als gesellschaftliches Strukturproblem begriffen, sondern nehme Einzelpersonen "in einen autoritär-erzieherischen Blick". Arbeitsagentur-Chef Sönke Fock sagte: "Das sind Ergebnisse, die mich in keinster Weise zufriedenstellen. Aber man sollte 19 Fälle nicht generalisieren. Das Jobcenter hatte allein im August Kontakt mit 182 000 Kunden."