Ein Bürgerentscheid über die geplante Ikea-Ansiedelung in Altona ist in greifbare Nähe gerückt.

Hamburg. Vertreter des Einzelhandels aus der Fußgängerzone in der Großen Bergstraße gaben gestern Vormittag einen ganzen Packen mit Unterschriften ab, mit denen sich Bürger aus dem Bezirk für ein Ikea-Möbelhaus an der Straße bekennen. Rund 5800 Unterschriften werden für einen Bürgerentscheid benötigt, knapp 9400 haben die Ikea-Befürworter nach eigenen Angaben gesammelt. "Wir werden in den nächsten Tagen nachzählen", kündigte Bezirkssprecher Rainer Doleschall an.

Ende November tagt dann die Bezirksversammlung, die das Ansinnen schlicht übernehmen oder es auf eine bezirksweite Abstimmung über das Thema ankommen lassen kann. Nach Abendblatt-Informationen ist letzterer Fall wahrscheinlicher. Hintergrund: Parallel zu den Ikea-Befürwortern sammelt auch eine Anwohner-Initiative Unterschriften. Ziel ist da allerdings ein Stopp der Ikea-Pläne. Eine Abstimmung mittels Bürgerentscheid könnte daher Klarheit über die tatsächliche Stimmung in Altona sein. Sollten die Kommunalpolitiker jetzt den Weg für einen Entscheid frei machen, könnte es nach Einschätzung der Bezirksverwaltung bereits Ende Januar zu dem Bürgerentscheid kommen.

Im Vorfeld hatten die Ikea-Gegner die Pro-Ikea-Unterschriften-Sammlung als "undemokratisch" bezeichnet, weil es den Mehrheitswillen der Bezirksversammlung unterstütze. Bürgerbegehren und daraus folgende Bürgerentscheide seien lediglich als "Korrektiv" der Kommunalpolitik gedacht. Doch das ist offensichtlich so nicht richtig. "Diese Begründung ist Quatsch. Bürgerbegehren können sehr wohl auch das Anliegen einer Bezirksversammlung unterstützen", sagt Manfred Brandt von der Initiative Mehr Demokratie.