Der Ton wird immer schärfer: Die Initiative “Kein Ikea in Altona“ macht der Pro-Ikea-Initiative schwere Vorwürfe.

Hamburg. Der geplante Bürgerentscheid der Ikea-Befürworter sei formal und juristisch fragwürdig, so der Vorwurf. "Wir werden das rechtlich überprüfen lassen", kündigte Anna Bergschmidt an. Die Vertrauensfrau des Anti-Ikea-Bürgerbegehrens und ihre Mitstreiter werfen ihren Konkurrenten in Sachen Ikea vor, dass sie quasi den Willen der Mehrheitskoalition von GAL und CDU in Altona unterstützen. Gedacht sei ein Bürgerentscheid aber als ein Korrektiv gegen die Beschlüsse von Politik und Verwaltung. Zudem würde das Pro-Begehren lediglich den "Partikularinteressen" der Einzelhändler dienen, die sich durch ein Möbelhaus an der Großen Bergstraße ein besseres Geschäft versprechen würden. "Die Interessen von uns Anwohnern werde aber nicht berücksichtigt", so Bergschmidt.

Klaus-Peter Sydow, einer der Ikea-Befürworter, weist die Kritik indes scharf zurück: Das Bürgerbegehren des Einzelhandelsverbands sei geprüft und genehmigt worden. "Ich kann da nichts Illegales erkennen", so Sydow. Zudem stehe ein Großteil der Bevölkerung hinter den Befürwortern. "Wir haben eine enorme Zustimmung im Stadtteil." Vermutlich seien die Ikea-Gegner "nervös geworden, weil ihnen die Felle davonschwimmen", sagt Sydow. "Die äußern ihre Meinung, wir äußeren unsere Meinung - und darüber wird abgestimmt, demokratischer geht es nicht."

Tatsächlich ist die Pro-Ikea-Initiative offenbar erfolgreicher. Mittlerweile hat sie nach eigenen Aussagen deutlich mehr als 5000 Unterschriften beisammen und will sie demnächst abgeben. Damit wäre die Voraussetzung für einen Bürgerentscheid geschaffen, sodass alle 180 000 Wahlberechtigten in Altona über pro und kontra Ikea abstimmen können. Voraussichtlicher Termin wäre Ende Januar.

Allerdings: Auch die Ikea-Gegner wollen einen Bürgerentscheid über ihr Anliegen: Wie viele Unterschriften sie beisammenhaben, verraten sie aber nicht.