Nabu, BUND und WWF klagen und haben die sich für diese gerichtliche Auseinadersetzung zu einem “Aktionsbündnis“ zusammengeschlossen.

Hamburg. Über eine neue Vertiefung der Fahrrinne in der Unterelbe wird jetzt das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheiden. Am Freitag traf dort die Klageschrift der Umweltverbände Nabu, BUND und WWF ein, die sich für diese gerichtliche Auseinadersetzung zu einem "Aktionsbündnis" zusammengeschlossen haben. Auch die niedersächsischen Städte Otterndorf und Cuxhaven haben eine Klage gegen die seit Jahren umstrittene Elbvertiefung eingelegt. Zudem soll es weitere Klagen von Privatpersonen aus Niedersachsen sowie von Jagdverbänden geben.

Die Umweltverbände begründen dabei ihre Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss mit einer 243-seitigen Akte von Einzelpunkten "Wir sind sicher, dass wir die Argumente der Planer erschüttern können", sagte WWF-Naturschutzexpertin Beatrice Claus am Freitag in Hamburg. Kritik gibt es von den Verbänden vor allem an dem dreidimensionalen Elbe-Modell, mit dem die Planer der Vertiefung die Auswirkung - etwa auf Strömung und Tidenhub - vorhersagen wollen. Schon jetzt erweise sich dieses Modell bei einer Überprüfung mit den realen Bedingungen als stark fehlerhaft.

+++ Auch Cuxhaven und Otterndorf klagen gegen Elbvertiefung +++

+++ Umweltverbände wehren sich gegen Elbvertiefung +++

Zweifel melden die Verbände auch an, was die positive Bewertung der Elbvertiefung durch die EU-Kommission angeht. "Die Kommission ist mit falschen Infos beliefert worden", sagte Hamburgs Nabu-Vorsitzender Alexander Porschke.

Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) zeigte sich wenig überrascht von den Klagen, die erwartbar gewesen seien. Er rechnet mit einem Baustart noch in diesem Jahr. Nach Einschätzung des Klägeranwalts Rüdiger Nebelsiek eine "sehr mutige" Einschätzung. Das Klageverfahren gegen die Weservertiefung habe gezeigt, dass erst in einem halben Jahr über einen vorläufigen generellen Baustopp vor Gericht verhandelt wird und dann weitere Monate vergehen, bis es zu einer richtungsweisenden Entscheidung kommen könnte.