Hamburg. Der Plan des Hamburger Senats, die entlassenen Sicherungsverwahrten für ein Jahr in einem ehemaligen Altenheim in Jenfeld unterzubringen, ist missglückt. Nachdem sich bereits der verurteilte Schwerverbrecher Karsten D. und der Sicherungsverwahrte Jens B., der voraussichtlich noch dieses Jahr entlassen wird, gegen die Unterbringung in dem Klinkerbau entschieden hatten, weigert sich nun auch der Sexualstraftäter Hans-Peter W., in das Haus einzuziehen. "Mein Mandant lehnt die Unterbringung dort nach reiflicher Überlegung ab", sagte sein Anwalt Ernst Medecke dem Abendblatt. Das habe ihm W., der momentan auf dem Gelände einer Eilbeker Einrichtung lebt, bereits vor einer Woche mitgeteilt. Der Mann sei "massiv unter Druck gesetzt" worden. Spätestens Ende März muss W. jedoch umziehen, weil der Mietvertrag ausläuft und das Gebäude abgerissen werden soll. Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) hatte bereits betont, dass es keine Alternative zu der Unterbringung in Jenfeld gebe. "Wir können sie nicht zwingen, das Angebot anzunehmen", sagte sie. "Natürlich könnten sie sich auch eine Wohnung suchen." Aber sie bezweifle, dass das erfolgreich sein werde.