Die Abgase der Ozeanriesen seien ein Albtraum für die Umwelt. Ein Kreuzfahrtschiff stoße so viel Schadstoffe aus wie fünf Millionen Autos.

Hamburg. Oft schon wurden in Hamburg große Kreuzfahrtschiffe begeistert begrüßt. Doch gestern bereitete ein gutes Dutzend Umweltschützer des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) dem ZDF-Traumschiff "Deutschland" am Kreuzfahrtterminal in der HafenCity einen wenig herzlichen Empfang. Mit Protestplakaten demonstrierten sie gegen die "Luftverpestung" durch solche Schiffe. Die Aktion war Teil einer Nabu-Kampagne gegen schwefelhaltigen Schiffstreibstoff . "Die MS ,Deutschland' ist Symbol für den Traumurlaub auf See - aber die Abgase des Ozeanriesen sind ein Albtraum für die Umwelt", sagt Hamburgs Nabu-Chef Alexander Porschke. Ruß und ein hoher Schwefelanteil seien klimaschädlich und auch gefährlich für die Gesundheit der Menschen. Ein Kreuzfahrtschiff wie die "Deutschland" stoße so viel Schadstoffe aus wie fünf Millionen Autos, so Porschke. Und das auch in Hafenstädten. Daher fordere der Nabu eine Landstrom-Versorgung während der Liegezeiten. Schon lange wird eine solche Anlage in Hamburg diskutiert. Nach Abendblatt-Informationen gibt es in den Behörden Pläne, mobile Landstrom-Anlagen auf Schuten anzubieten. Die Reederei der "Deutschland" wollte die Nabu-Proteste nicht weiter kommentieren.