Von den 60 Bewerbern für den städtebaulichen Wettbewerb haben es 25 Teams aus Stadtplanern, Architekten und Ingenieuren in die Endrunde geschafft.

Hamburg. Renommierte Architekten aus Hamburg, Deutschland und ganz Europa buhlen um den Bau des neuen Uni-Viertels in Eimsbüttel. Von den 60 Bewerbern für den städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung des Campus der Universität an der Bundesstraße haben es 25 Teams aus Stadtplanern, Architekten und Ingenieuren nun in die Endrunde geschafft.

Neben dem französischen Top-Architekten Dominique Perrault aus Paris, der den Bau der Nationalbibliothek geplant hat, und dem Dänen Henning Larsen, der die Königliche Oper in Kopenhagen entworfen hat, sind auch bekannte Hamburger Büros dabei. Dazu zählen unter anderem Störmer, Murphy und Partner, die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) und Stararchitekt Hadi Teherani vom Büro BRT.

Sich auf dem Uni-Gelände kreativ auszulassen ist auch der Wunsch des weltweit berühmten Architekten Albert Speer, dem Sohn des gleichnamigen Nazi-Baumeisters. Albert Speer junior, der Büros in Frankfurt und Shanghai hat, hat unter anderem in Saudi-Arabien ein Stadtviertel und in China eine Autostadt entworfen. Auch war er der Planer für die Expo 2000 in Hannover.

Für eine "sehr reizvolle Aufgabe" hält Axel Bienhaus, Mitglied der Geschäftsleitung des Architekturbüros Albert Speer & Partner, die Gestaltung des Hamburger Uni-Campus. Es sei "eine große Ehre", bei diesem Projekt in die Endrunde gekommen zu sein, in der "qualitativ herausragende Bewerber" am Start seien. Bienhaus: "Den Stadtkern mit der Uni zu verweben, das ist anspruchsvoll und eine tolle Möglichkeit, sich zu beweisen." Bienhaus lobt darüber hinaus das Mitwirken der Bevölkerung. "Dieses transparente Vorgehen halte ich für sehr befruchtend."

Dass die Crème de la Crème der Architektur an der Wettbewerbsendrunde für das Multi-Millionenprojekt teilnimmt, darüber freut sich auch die Wissenschaftsbehörde. "Hinter den 25 Teams stehen namhafte, aber auch einige junge Büros", sagt Staatsrat Bernd Reinert. "Ich bin sicher, dass sie kreative und zukunftsweisende Lösungen zu den herausfordernden Wettbewerbsvorgaben entwickeln werden."

Auch Hamburgs Universitätspräsident Dieter Lenzen ist erfreut, dass der Prozess des Neubaus an der Bundesstraße konkrete Formen annimmt. "Die getroffene Auswahl der Architekten lässt hoffen, dass es gelingen kann, für diesen Teil der Universität eine ansehnliche architektonische Lösung zu finden", sagt er. Zweifellos sei der Neubau unter Berücksichtigung der vorhandenen Alt-Gebäude eine besondere Herausforderung für namhafte Architekten. Lenzen: "Insoweit sehe ich den Entwürfen, die uns im Sommer vorliegen werden, mit großer Neugier entgegen."

Glücklich über die Zulassung zur Endrunde zeigte sich auch Jan Horst vom Architekturbüro Dominique Perrault in Paris. "Bei uns ist die Freude groß", sagte Horst. Die Perrault-Architekten hätten in der Vergangenheit schon mehrere Male versucht, in Hamburg tätig zu werden, seien bislang aber leider immer gescheitert. "Hamburg ist eine einzigartige Stadt, besonders aus Architektensicht", sagt Jan Horst. "Das klare Stadtgefüge, das dynamische Hafenwachstum, die stete Stadterweiterung - all das macht Hamburg so spannend." Zum Hamburger Uni-Gelände sagt Horst: "Der Reiz des Campus liegt darin, dass man hier im Stadtkern gestalten kann."

Der bekannte Hamburger Architekt Hadi Teherani, von dem spektakuläre Gebäude wie das Dockland am Fischereihafen oder der Bürokomplex Berliner Bogen stammen, ist vom Uni-Projekt begeistert. "Wir freuen uns, in der Endrunde zu sein", sagt er. "Uns reizen immer schöne Aufgaben." Und der Campus der Uni zähle definitiv dazu.