Barmbek-Süd. Entschleunigung bei der Hortreform: Statt, wie bisher geplant, zum Sommer 2013 die Hortbetreuung von Schulkindern einzustellen, bleibt diese Betreuungsform nun zwei Jahre länger, bis Sommer 2015, bestehen. Das gab Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitag bekannt.

Flexibler als erwartet gestaltet sich auch die Teilnahme an den Nachmittagsangeboten der Ganztagsschulen. Die muss mindestens sechs von 15 Stunden betragen (in der Regel drei Tage), wenn man sich erst einmal dazu entschieden hat. Der Entschluss kann jedoch vierteljährlich widerrufen werden, zudem können die Wochentage, an denen die Nachmittagsbetreuung in Anspruch genommen wird, bei Bedarf getauscht werden. Außerdem können Eltern - ähnlich wie jetzt bei der Hortbetreuung - ihre Kinder in Einzelfällen auch früher abholen.

Mit den geänderten Planungen kommt Schulsenator den Kritikern seiner Schulpolitik entgegen. "Wir wollen eine vernünftige Planung gewährleisten und nichts mit Biegen und Brechen durchsetzen", sagt Rabe. So gebe es noch Schulen, an denen bauliche Fragen geklärt werden müssten, ein Schulleiterwechsel die Umstellung auf GBS (Ganztägige Bildung und Betreuung) verzögere oder innerhalb der Schulkonferenz noch Meinungsdifferenzen bestünden. Angst, dass die Schulleiter jetzt durch die Verlängerung die Umstellung zur Ganztagsschule hinausschieben, hat Rabe nicht. "Es zeigt sich, dass die Nachfrage der Eltern nach Ganztagsbetreuung groß ist", sagt er.

Von den 203 Grundschulen bieten bislang 52 Ganztagsbetreuung an, vom Sommer 2012 an werden es nach Ties Rabes Einschätzung 110 sein, im Sommer 2013 bereits 150.