100 Top-Entscheider diskutieren im Hotel Empire RiversideHotel über die Entwicklungspotenziale des Immobilienmarkts.

Hamburg. Sie kommen zusammen, um direkt an der Elbe "Tacheles" zu sprechen, wie es in der Ankündigung des "Immobilien-Symposiums Hamburg 2010" heißt. Gemeint sind 100 Top-Entscheider aus Politik und Wirtschaft, die seit gestern und noch bis heute im Empire-Riverside-Hotel auf St.Pauli auf Einladung des Hamburger Abendblatts und der Eschborner Management Circle AG über die Entwicklungspotenziale des Hamburger Immobilienmarkts diskutieren.

Zu den Gästen zählen Oberbaudirektor Jörn Walter und Finanzsenator Michael Freytag (CDU). In seiner Eröffnungsrede verwies Freytag auf die ökonomische Kraft Hamburgs. "Ein großer Wirtschaftsfaktor in Hamburg ist selbstverständlich die Immobilienwirtschaft. Aber auch die Stadt selber ist sehr aktiv auf dem Sektor. Hamburg selbst ist einer der größten Teilnehmer am Grundstücksmarkt, am Geschäft im Immobiliensektor", sagte er.

Das Immobilienmanagment (ehemals Liegenschaft) der Stadt sei bei der Finanzbehörde angesiedelt, habe damit auch eine Schlüsselposition der Weiterentwicklung der Hansestadt, aber auch der gesamten Metropolregion. Weiterhin nannte Finanzsenator Freytag fünf "gute" Nachrichten:

1. Hamburg hat unter allen 16 Bundesländern das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.

2. Hamburg hat die höchste Erwerbstätigenquote aller Bundesländer.

3. Hamburg ist die Stadt mit den besten wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland.

4. Hamburg ist die deutsche Metropole mit der stärksten Dynamik.

5. Das Wachstumspotenzial der Stadt liegt bundesweit an der Spitze.

"Wir wollen Projektentwickler und Planer dazu ermuntern, noch mehr Mut zur Kreativität beim Bau von Immobilien zu zeigen", sagte Matthias Brodrück von der Management Circle AG. Diese hat sich unter dem Motto "Bildung für die Besten" auf die Weiterbildung von Fach- und Führungskräften spezialisiert.

In einer Grundsatzrede nannte Oberbaudirektor Jörn Walter die Frage, wie Hamburg mit seinen Bildungs- und Wissenschaftszentren umgeht, als eine zentrale Aufgabe. "Wir müssen diese Frage zum Mittelpunkt der Stadtgesellschaft machen", sagte er. Hamburg stehe im Süd-Nord-Gefälle am Rande des Mittelfeldes und müsse anstreben, Universitätsstadt zu werden. Walter: "Dazu müssen wir die Wissenspole in der Stadt vernetzen."

Zum Thema Architektur erklärte Walter, dass in Hamburg "Noblesse und Zurückhaltung" eine große Rolle spielen und er "Architekturereignisse" wie die Elbphilharmonie der sogenannten "Ereignisarchitektur" bevorzuge.

Auf den Vortrag des bekannten US-amerikanischen Architekten Daniel Libeskind mussten die Besucher verzichten. Der Gaststar des Abends musste leider kurzfristig absagen, weil sein Flugzeug in Mailand nicht starten konnte. Libeskind schickte eine Grußbotschsft an die Teilnehmer und bot an, nur für sie im Sommer seinen Vortrag in Hamburg zu halten.

Heute, am zweiten Kongresstag, lautet das Thema: "Metropolen der Zukunft - Und wo steht Hamburg?"

"Es ist richtig: Das Symposium soll einerseits den Blick auf Hamburg im nationalen Wettbewerb mit anderen Metropolen richten, andererseits aber auch auf Hamburg im internationalen Wettbewerb mit anderen Hafenstädten", sagt Matthias Brodrück, der den Kongress in Hamburg begleitet.