Als einer der 1200 Schneeräumer der Hamburger Stadtreinigung sorgt Ramazam Sarlak für eisfreie Straßen.

"Zum Glück blieb der Pieper heute mal still", sagt Ramazam Sarlak (49) und lässt ein paar Körner Streusand über die Hand rieseln. Sein Job ist derzeit wohl einer der wichtigsten: Als einer der 1200 Schneeräumer der Hamburger Stadtreinigung sorgt er für eisfreie Straßen.

Jede Nacht in der vergangenen Woche war er bereits auf Bereitschaft. Heißt: Wird es glatt, muss er um zwei Uhr aus dem Bett, eine Stunde später im Auto sitzen. Würde es in der Silvesternacht schneien, müsste er mit seinem Team feiern, mit dem er im Sommer Müll fegt und im Winter Schnee schippt.

Den sportlich gebauten Sarlak, der sich dreimal die Woche im Fitnesscenter quält, stört das wenig: "Gehört halt dazu." Und: "Wir sind ja nicht in Bayern, wo es richtig schneit." So wie in seinem Geburtsort nahe Ankara. "Da sind Winter richtig kalt, dauern drei Monate."

1978 kam Sarlak, geboren im Fastenmonat Ramadan, wie sein Vorname zeigt, nach Hamburg, heiratete eine Deutsche. Nach ihrem Tod heiratete er ein zweites Mal. Die fünf Kinder, 11 bis 27 Jahre alt, wachsen zweisprachig, deutsch und türkisch, auf.

Seit 22 Jahren arbeitet Sarlak, längst deutscher Staatsbürger, nun schon bei der Stadtreinigung. "Ein toller Job! Die Kollegen sind nett. Auch die Chefs. Von oben bis unten." Und wenn von Anwohnern mal ein nettes Wort auf der Straße fällt, freut er sich besonders.