Gegen Bedenken der Mehrheit der Professoren hat die Wissenschaftsbehörde eine "Flexibilisierung" der Lehrverpflichtung verordnet. Musste das akademische Personal bisher neun Stunden pro Semesterwoche Lehrveranstaltungen anbieten, gilt nun eine "Bandbreite", die individuell, also je Professur, festgelegt wird. "Wir entsprechen damit dem Ruf der Hochschulen nach einer flexibleren Lösung", sagte Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU). Gundelach versicherte, die Einheit von Forschung und Lehre bleibe erhalten. Reine "Lehrprofessuren" einzurichten sei der falsche Weg.

Hintergrund der Verordnung ist auch ein steigender Lehrbedarf aufgrund wachsender Studierendenzahlen. 441 von 550 Professoren haben, wie berichtet, an der Uni Hamburg gegen die Pläne unterschrieben. Sie befürchten eine Verwässerung der traditionellen Einheit von Forschung und Lehre - und dass besonders jüngere Kollegen nur noch zum Lehren eingespannt werden. Es scheint aber, als dieser beispiellose Protest nicht ganz ungehört geblieben: War zuvor ein Maximum von 16 Lehrstunden pro Woche im Gespräch, liegt die Grenze an der Uni Hamburg nun bei 12 Stunden.