Uneinsichtig

"Kaffee-Kartell: Tchibo, Melitta und Dallmayr müssen 160 Millionen zahlen", Hamburger Abendblatt, 22. Dezember

Jetzt beklagen sich die Kaffeeröster, die alle Verbraucher gesetzeswidrig und systemgefährdend betrogen haben, als Erstes über die Höhe des verhängten Bußgeldes, anstatt sich bei ihren Kunden und allen Verbrauchern für dieses gefährliche Vergehen an der freien Marktwirtschaft zu entschuldigen.

Uwe-Carsten Edeler, per E-Mail

Umverteilungskampf

"Das große Klima-Feilschen", Abendblatt, 19./20. Dezember

Der Weltklima-Gipfel in Kopenhagen war eine der verlogensten Konferenzen der letzten Jahrzehnte. Die "Klimaretter" haben zu Recht kalte Füße bekommen, denn der "Urnenpöbel" ahnt einstweilen, dass hier eiskalte Lobbyisten am Werk sind. Immerhin geht es um Milliarden, die in irgendwelchen Taschen landen. Das Thema "Klimakollaps" ist nichts anderes als ein Umverteilungskampf.

Claus Peter Müller-Thurau, Hamburg

Naiv

Den Willen, das Weltklima verändern zu wollen, empfinde ich geradezu als naiv. Schon immer hat es im Laufe von Millionen von Jahren Klimaschwankungen gegeben. Die Kräfte der Natur können wir nicht beeinflussen. Die USA und China machen da wenigstens keine Lippenbekenntnisse und legen sich nicht fest. Wollen wir auch noch einen Gipfel einberufen gegen die Verschiebung der Kontinentalplatten?

Ralph Herrmann, Aumühle

Zeithorizont

Für die Bewältigung der Wirtschaftskrise wird in kurzer Zeit weltweit mehr Geld zur Verfügung gestellt als für den langwierigen Klimaschutz, obwohl der Klimaschutz zweifellos das wesentlich größere Problem für die Menschheit ist. Der Unterschied ist der Zeithorizont. Es ist menschlich und rational, die Probleme der nächsten Zeit (Arbeitslosigkeit, Wiederwahl) deutlich höher zu gewichten. Die Folge ist die rein symbolische Politik ohne Verpflichtungen und Einschränkungen für den Klimaschutz. Einzelne Staaten können da mit konsequentem Handeln mehr erreichen und Entwicklungen anstoßen.

Ronald Zisser, Winsen

Verharmlosend

"Wir sind ein christlich geprägtes Land", Abendblatt, 22. Dezember

Ich bin in vielen islamischen Ländern gewesen und habe dort erlebt, dass es keine Rechte für Andersgläubige gibt und dass das kleinste Vergehen sofort auf das Schärfste geahndet wird. Da wundert es mich doch sehr, wenn ich die Äußerungen von evangelischen Geistlichen lese, die meiner Meinung nicht sehr hilfreich sind, sondern die ernste Angelegenheit noch verharmlosen und den Islam auch noch ermuntern weiterzumachen, und es werden weitere Forderungen kommen.

Jost Asbach, per E-Mail

Schweigen

"Parteienstreit auf dem Rücken der Soldaten", Hamburger Abendblatt, 22. Dezember

Da ist ein Minister, der einerseits sicherlich begnadeter Taktiker ist, andererseits aber Eigenschaften präsentiert, nach denen die Menschen sich so sehnen: Klartext reden, Fakten präsentieren, Entscheidungen treffen und begründen. Und vor allem, Sprechblasen vermeiden, wenn es um Menschenleben geht. Damit führt Guttenberg täglich vor, wie Politik auch gemacht werden kann. Und das Volk goutiert es. Das wiederum führt dem Rest der Garde täglich die eigenen Defizite vor. Auch der Kanzlerin. Und sie schweigt. Wie immer.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Ohne Angst

"Es gibt bessere Möglichkeiten als Babyklappen", Hamburger Abendblatt, 22. Dezember

Gerade das Unpersönliche einer Babyklappe macht es den Frauen erst möglich, sich ohne Angst vor Schuldzuweisungen und den Phrasen sogenannter Experten von ihrem Kind zu trennen. Der Ethikrat in einem Land, das Abtreibungen erlaubt, sollte sich schämen, über die Wahrung der Rechte von Kindern zu diskutieren, und lieber alles dafür tun, dass Kinder in Deutschland wieder als wertvolles Gut angesehen werden.

Christiane Mielck-Retzdorff, per E-Mail

Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

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