In die von Zusammenlegung bedrohten Polizeiwachen sind seit 1996 rund sieben Millionen Euro investiert worden.

Hamburg. Diese Zahl geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage von SPD-Innenexperte Andreas Dressel hervor. "Die Schließung von Kommissariaten wäre nicht nur ein Bärendienst für die Sicherheit unserer Stadt, sondern auch ein Schildbürgerstreich am Steuerzahler. Millionenschwere Investitionen der vergangenen Jahre wären in den Sand gesetzt. So etwas nennt man kopfloses Sparen", sagte Dressel.

Wie berichtet, wurde auf der Sparklausur des Senats darüber diskutiert, erneut Polizeiwachen aus Kostengründen zusammenzulegen. Im Gespräch sind die Kommissariate in Stellingen (PK 27) und Osdorf (PK 26), die zu einer Riesenwache verschmelzen könnten. Auch eine Zusammenlegung der Kommissariate 11 (Steindamm) und 41 (Hamm) wird offenbar geprüft. Und es soll über die berühmte Davidwache (PK 15) und das Polizeikommissariat 16 (Lerchenstr.) nachgedacht worden sein.

Laut Senat sind in die 2004 umgebaute Stellinger Wache 2,1 Millionen Euro investiert worden, der Erweiterungsbau in Osdorf hat 2005 fast zwei Millionen Euro gekostet. Der Umbau der Wache am Steindamm hat 1996 rund drei Millionen Euro verschlungen.

Gegen die Zusammenlegungsgerüchte sind die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Sturm gelaufen. Der Hamburger DPolG-Chef Joachim Lenders sieht die innere Sicherheit in Gefahr: "Wenn es erneut ernsthafte Sparpläne für die Polizei gibt, ist das ein Offenbarungseid der Innenbehörde."

Dressel kritisiert erneut die Personalpolitik des Senats. Die Zahl der mit ausgebildeten Polizisten besetzten Stellen sei von 7907 im Oktober 2005 auf 7534 im Oktober 2009 gesunken. "Nur der aufgeblähte Wasserkopf beim Polizeipräsidenten - der ist nicht geschrumpft."