Hamburg setzt verstärkt auf Eltern-Kind-Zentren, um möglichen Gefährdungen von Kleinkindern während der Erziehung vorzubeugen.

Hamburg. Für 4,7 Millionen Euro sollen im kommenden Jahr fünfzehn neue Beratungsstellen entstehen - damit wären insgesamt 37 Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet mit diesem Angebot ausgestattet.

"Das Wichtigste für Kinder sind gute Eltern", sagte Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU). Grundlage für die Investition sei eine Studie der Universität Hamburg, die belege, dass Eltern-Kind-Zentren ihre Zielgruppen erfolgreich erreichen. Demnach lassen sich Eltern in Erziehungsfragen beraten, deren Lebenslagen statistisch gesehen zu zwei Dritteln von Armut, Bildungsferne, Überschuldung oder Integrationsproblemen geprägt seien. "Unsere Zentren sind bereits in kurzer Zeit zu einem wichtigen Baustein der Familienförderung geworden", sagte Wersich, der auf die eher schleppende Nutzung anderer Beratungsstellen von Eltern mit diesen Problemen verweist; laut Studie zehn bis 15 Prozent.

Wie berichtet, ist die Zahl der Fälle, in denen Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde, im vergangenen Jahr um rund 18 Prozent auf insgesamt 517 angestiegen. Ziel der Sozialbehörde sei auch, die Anwendung dieses letzten juristischen Mittels in deutlich weniger Fällen erforderlich zu machen.

Die Trägerschaften für die geplanten Beratungsstellen sind derzeit öffentlich ausgeschrieben. Eltern-Kind-Zentren richten sich speziell an Familien mit Kindern, die noch keine Kita besuchen. Beratungen sowie Spiel- und Lernstunden sind kostenlos.

Informationen und Standorte unter: www.hamburg.de/eltern-kind-zentren im Internet.