Zumindest politisch haben der Hamburger CDU-Kandidat Rüdiger Kruse und Linken-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine nichts gemeinsam.

Aber nun wurden die beiden aneinandergeklebt, der linke Lafontaine prangt halb über dem konservativen Kruse. Es passierte an der Bogenstraße in Harvestehude. Unbekannte klebten auf das Kruse-Wahlplakat das Lafontaine-Konterfei mit dem Slogan "Damit es im Land gerecht zugeht".

Entdeckt wurde die Kruse-Verwandlung von Michael Westenberger, der Ortsvorsitzender der CDU in Rotherbaum/Harvestehude ist: "Das ist ein unfairer Wahlkampf. Hier arbeitet Die Linke mit unlauteren Mitteln."

Der Bezirkspolitiker alarmierte die Polizei. Und: Es wurde noch ein weiteres Plakat mit Kruses Konterfei überklebt, ebenfalls von Links. Die Partei weist jede Verantwortung zurück: "Unser Plakatteam hat die CDU-Plakate definitiv nicht überklebt", sagt Linken-Sprecher Martin Wittmaack. Allerdings könne er nicht ausschließen, dass ein Bürger oder Parteimitglied sich diesen bösen Scherz erlaubt habe. Wittmaack: "Wir entschuldigen uns bei Herrn Kruse und der CDU. Das ist nicht unser Stil von Wahlkampf." Der Betroffene nimmt die Entschuldigung an: "Plakate kann man überkleben, aber das bessere Wahlprogramm nicht." Über Beschädigungen und Klebe-Aktionen klagen indes alle Parteien: Während die FDP sich meist über aufgemalte Schnurrbärte ärgert, sind es bei den Konkurrenten vor allem illegale aufgeklebte Veranstaltungsplakate, die für Unmut sorgen.