2012 beginnt in Hamburg der Bau der Stadtbahn. Die Verantwortlichen für das Hamburger Projekt holten sich Anregungen in Straßburg.

Hamburg. Der Blick aus dem Panorama-Fenster der Stadtbahn fällt auf rosa Rosen und Bäume. Die Gleise sind mit Gras bedeckt und verlaufen in der Mitte der Fahrbahn, links davon liegt ein großzügiger Fahrradweg und rechts fahren die Autos. So harmonisch ist die Stadtbahn im französischen Straßburg in das Stadtbild integriert. Seit 1994 gibt es hier wieder eine Stadtbahn, die Straßenbahn war Anfang der 60er-Jahre abgeschafft worden. Das innerstädtische Schienennetz umfasst heute rund 33 Kilometer mit fünf Linien und ist damit durchaus mit dem geplanten Hamburger Stadtbahnnetz vergleichbar. Im Jahr 2012 ist in der Hansestadt der Spatenstich für den rund sieben Kilometer langen ersten Bauabschnitt zwischen Bramfeld und dem U-Bahnhof Kellinghusenstraße geplant. Das Planfeststellungsverfahren soll im Sommer 2010 starten. Hochbahn-Chef Günter Elste kündigte an: "Wir werden im Herbst auf die Anlieger und rund 200 Gewerbetreibende entlang der ersten Strecke zugehen. Wir wollen diese umfassend über das Stadtbahnprojekt und die damit verbundene Entwicklung vor Ort informieren."

Über die Vorteile einer Stadtbahn informierten sich Günter Elste, Hochbahn-Vorstand Ulrich Sieg und Stadtentwicklungs-Staatsrat Stephan Hugo Winters (GAL) am Dienstag vor Ort in Straßburg. "Hier zeigt sich, wie das Stadtbild durch eine Stadtbahn gewinnt. Wir haben hier viele Anregungen für unser Hamburger Projekt gewonnen", sagte Winters. In Hamburg laufen die Vorbereitungen für die Umsetzung der Stadtbahnpläne auf Hochtouren und Hochbahn-Chef Elste ist zuversichtlich: "Die erste Stadtbahn wird 2014 durch Hamburg rollen." Bürgermeister Ole von Beust hat die Stadtbahn trotz der Haushaltskrise nicht infrage gestellt: "Das ist doch kein Spielkram. Ich halte nichts davon, die Stadtbahn zur Disposition zu stellen."