Über die Ansiedelung eines Ikea-Möbelhauses in Altona deutet sich ein Streit an: Derzeit sind zwei Bürgerbegehren auf dem Weg.

Hamburg. Diese Informationen liegen dem Abendblatt vor. Zum einen soll damit der Bau gestoppt werden - ein Ansinnen, das bei größeren Projekten nicht ungewöhnlich in Hamburg ist. Ungewöhnlich ist aber, dass zeitgleich noch ein zweites Bürgerbegehren in Vorbereitung ist, dass die Pläne des schwedischen Möbelriesen ausdrücklich befürwortet. Beide Begehren sind noch nicht angemeldet, in der kommenden Woche werden im Altonaer Rathaus aber erste Beratungsgespräche stattfinden, die für Bürgerbegehren formalrechtlich vorgeschrieben sind.

Bei dem Streit geht es um die Ikea-Pläne für den 70er-Jahre-Betonkomplex Frappant an der Großen Bergstraße. Seit Jahren schon versucht der Bezirk das weitgehend leer stehende, frühere Karstadt-Gebäude wieder zu beleben. Der Bau gilt zudem als städtebaulicher Schandfleck. Ikea will das Haus nun abreißen und bis 2012 ein sechsstöckiges Möbelhaus bauen, das mit 20 000 Quadratmetern ungefähr so viel Verkaufsfläche haben wird wie die Ikea-Filiale in Schnelsen. Etwa 40 Prozent der Kunden werden mit Bus und Bahn anreisen, zwischen 4000 und 6000 Pkw täglich das Haus anfahren, schätzt Ikea. "Das ist verkraftbar", sagt Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose. Auch in der Bezirksversammlung gibt es eine große Unterstützung. "Ich bin beeindruckt von den Ikea-Plänen, das wird die Große Bergstraße sinnvoll beleben", sagt etwa Wolfgang Kaeser von der SPD, die sonst gerne mal gegen die CDU/GAL-Koalition im Bezirk opponiert. Die Linke unterstützt das Bürgerbegehren gegen Ikea: "Das ist überdimensioniert, und es gibt zu viele ungelöste Verkehrsprobleme", sagt Linke-Politiker Michael Sauer.

Über Details der Ikea-Ansiedlung können sich die Bürger bei einer öffentlichen Anhörung am 16. September informieren, der Veranstaltungsort ist allerdings noch offen.