Ein Struktur- und Entwicklungsplan soll der Hochschule in den nächsten vier Jahren vor allem international Renommee verschaffen.

Hamburg. Die Uni Hamburg will künftig ihre Forschungsbereiche effizienter miteinander verknüpfen und attraktiver werden für Forscher aus aller Welt. Außerdem sollen in Zukunft frei werdende Lehrstühle schneller besetzt werden als zuletzt. Dies geht aus dem ehrgeizigen Struktur- und Entwicklungsplan der Universität Hamburg (STEP) hervor, der gestern vorgestellt wurde. Ob die Zahl der Hochschullehrer steigen soll, wird in dem Konzept, an dem zwei Jahre gearbeitet wurde, allerdings nicht deutlich.

Ungeachtet aller Diskussionen über Personal, Standort und Studiengebühren hat die Uni konkrete Pläne verabschiedet, die die strategischen Leitlinien der größten Forschungs- und Ausbildungseinrichtung Norddeutschlands für die nächsten vier Jahre festlegt. "Wir wollen uns in der Forschung ein Gesicht mit Wiedererkennungswert geben", sagte Interimspräsidentin Gabriele Löschper, die betonte, dass in der Lehre die Studienbedingungen verbessert werden sollen.

Der Hochschulrat genehmigte den Entwicklungsplan einstimmig. Albrecht Wagner, Vorsitzender des Gremiums, sprach von einem großen Schritt in die richtige Richtung. "Die Uni Hamburg braucht Alleinstellungsmerkmale im internationalen Wettbewerb."

Die Forschungsschwerpunkte, Exzellenzcluster und interdisziplinären Vernetzungen sollen weiter gefördert werden. In der Lehre visiert die Uni eine Erhöhung der Absolventenquote auf 70 Prozent an, außerdem die Verkürzung der durchschnittlichen Studiendauer auf die Regelstudienzeit zuzüglich eines Semesters. Und weil eine Uni immer nur so gut ist wie ihr Ruf, will die Hamburger Alma Mater den Aufstieg unter die ersten zehn deutschen Universitäten in Rankings schaffen, die Studium und Lehre betreffen.

Gleichzeitig werden in dem Konzept bestimmte Rahmenbedingungen eingefordert. "So macht die Umstellung auf das Bachelor-Master-Studiensystem einen Zuwachs an Räumen nötig", heißt es unter anderem. Mit Blick auf einen möglichen Umzug der Universität in die HafenCity sagte Heinrich Graener, Dekan der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften: "Um die Entwicklungen, die wir beschreiben, vorantreiben zu können, werden wir Flächen brauchen."

Interimspräsidentin Löschper erklärte, dass die Universität auf Studiengebühren nicht verzichten könne: "Sie müssen auf Dauer zur Verfügung stehen und sind zur Verstärkung von Betreuungsrelationen fest eingeplant."

Ebenfalls im Entwicklungsplan festgehalten ist der Aufbau der Lehramtsstudiengänge, er orientiert sich an der Schulreform von Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL). Wissenschaftssenatorin Herlind Gundlach verwies auf die grundlegende Funktion des STEP-Konzepts: "Es dient auch der Selbstfindung der Uni, aus ihm heraus kann sie ihr Leitbild entwickeln." Der AStA begrüßt STEP, forderte aber eine detaillierte Aufschlüsselung der Finanzierung. "Wenn Maßnahmen mit Studiengebühren finanziert werden, muss das begründet werden", sagte AStA-Vorsitzender Severin Pabsch. Die intransparente Verwendung von Studiengebühren müsse aufhören.