Nach dem Amtsende von Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz gerät auch die Wissenschaftssenatorin weiter unter Druck. Nach der Studierendenvertretung AStA hat auch SPD-Hochschulpolitiker Philipp-Sebastian Kühn den Rücktritt von Herlind Gundelach (CDU) für einen Neuanfang in der Wissenschaftspolitik gefordert.

"Die Senatorin hat ihr Vertrauen verspielt, ein Neustart an der Uni ist ohne Wechsel in der Wissenschaftsbehörde nicht denkbar", sagte Kühn. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) müsse Hochschulpolitik nun zur Chefsache machen und "qualifizierte Nachfolger" finden.

Gründe seien der "Alleingang der Senatorin bei den Plänen zum Umzug der Uni an die Elbe, die Kostensteigerung bei der HafenCity-Universität, die missglückte Novelle des Hochschulgesetzes und ein sehr schlechtes Krisenmanagement bei der Führungskrise an der Uni."

Wie berichtet, war Senatorin Herlind Gundelach zuletzt heftig dafür kritisiert worden, dass sie der Präsidentin die Aufhebung ihres Arbeitsvertrages angeboten hatte und damit nach Ansicht des Hochschulrats die akademische Selbstbestimmung verletzte.

Zudem besteht laut SPD-Politiker Kühn die Gefahr, dass die laufende Debatte die bauliche Entwicklung der Universität auf längere Zeit lahmlegt. "Bis November muss der Senat nun zu einer Entscheidung kommen." Sinnvoll sei auch, bis dahin eine Zusammenfassung der Naturwissenschaften auf dem Gelände des Universitätsklinikums in Eppendorf zu prüfen.

Entgegen der Empfehlung des CDU-Wissenschaftsexperten Wolfgang Beuß, auch innerhalb der Uni nach Kandidaten fürs Präsidium zu suchen, plädiert Kühn für eine externe Nachfolge. "Eine Besetzung aus Reihen innerhalb der Uni würde bestehende Konflikte nur fortsetzen." Schließlich sei die Führungskrise auch durch ein Lagerdenken innerhalb der Universität entstanden. "Es bietet sich daher sogar an, außerhalb Hamburgs zu suchen." Zudem müsse das Hochschulgesetz schnell überarbeitet werden. Auf den Vorschlag von GAL-Hochschulpolitikern Eva Gümbel, ein von der Uni gewähltes Symposium solle Strukturvorschläge entwickeln, sagte Kühn: "Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, Gefahr ist aber, dass außer Gesprächen lange Zeit nichts passiert." Gerade bei den Bachelor-Studiengängen seien die Probleme drängend, etwa die Prüfungsüberlastung der Studierenden.