Streit an der Uni, Randale im Schanzenviertel und ein Störfall im Atomkraftwerk Krümmel, der teilweise für Chaos auf den Straßen sorgte - selten gab es auf dem Parlamentarischen Sommerfest der Bürgerschaft so viele “heiße“ Themen.

Noch dazu bei sommerlicher Schwüle (später regnete es, wie im Vorjahr).

Zwar nutzten viele der rund 1400 Gäste, die Bürgerschaftspräsident Berndt Röder (CDU) um 19.30 Uhr im Innenhof des Rathauses offiziell begrüßte, den Rahmen auch für einen ungezwungenen Plausch. So unterhielten sich Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) und GAL-Hochschulexpertin Eva Gümbel angeregt über Parlamentarismus im Allgemeinen, waren sich aber nicht einig, ob die Bürgerschaft ein Berufsparlament werden soll (Gümbel war dafür, Gundelach sieht es "ambivalent"). Auf die Nachfolge für die geschasste Uni-Präsidentin Monika Auweter-Kurtz angesprochen, sagte die Senatorin: "Wir wollen bald zu einer Lösung kommen. Mir ist es wichtig, die ganze Uni dabei mitzunehmen." Sie könne es sich zum Beispiel vorstellen, dass die Kandidaten sich dort öffentlich vorstellen. Gibt es denn schon Kandidaten? Gundelach: "Ich kenne keinen."

Handelskammer-Präses Frank Horch (unterhielt sich mit Haspa-Chef Harald Vogelsang) bekannte, wie sehr ihn der wieder einmal notabgeschaltete Reaktor in Krümmel als Präsident des Industrieverbandes Hamburg beschäftigte: "Ich habe heute viele Gespräche dazu geführt, auch mit Vattenfall." Sein Standpunkt: "Die Diskussion ist nicht gedeihlich. Das Thema Kernenergie ist auch eine Frage des Vertrauens."

Jarno Röhl (4) war mit den Gedanken dagegen ganz woanders. Er kam mit Mama Elke (Bürgerschaftskanzlei) und Papa Winfried ins Rathaus und berichtete stolz von seinem Geburtstagsgeschenk: "Eine Ukulele."

Außerdem unter den Gästen: Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und der gesamte Senat, die Ehrenbürger Helmut und Hannelore Greve, Handwerkskammer-Präsident Josef Katzer, Isabella Vértes-Schütter (Ernst-Deutsch-Theater), Corny Littmann (Schmidt-Theater) und Lichtkünstler Michael Batz.