Das war ein hochkarätiger Start: Rund 140 Rechtsanwälte, Notare, Richter sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft trafen sich gestern Abend im Überseeclub, um die Gründung des Vereins “Rechtsstandort Hamburg“ zu feiern.

Auf dem Projekt ruht allerhöchster justizpolitischer Segen, denn Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) war zum Festakt angereist.

Ziel des Vereins ist es, für den Rechtsstandort Hamburg mit seinen vielfältigen Dienstleistungen national und vor allem international zu werben. "Im Zeitalter der Globalisierung steht das Recht selbst im Wettbewerb", sagte Zypries in ihrem Grußwort. Derzeit gehe es vor allem um die Auseinandersetzung zwischen den angelsächsischen und den kontinentaleuropäischen Rechtsauffassungen. "Eine entscheidende Frage lautet: Wer berät wen beim Aufbau eines Rechtssystems?", so Zypries, die auf das Schlagwort vom "Krieg der Beratung" nach dem Zusammenbruch des Ostblocks hinwies. Die Bundesregierung wirbt unter dem Motto "Law - Made in Germany" bereits für den Rechtsstandort Deutschland. "Der Hamburger Verein ist da eine gute Ergänzung", sagte die Ministerin. Die Stadt sei als Rechtsstandort wichtig.

"Der Verein soll den Mitgliedern und zu einem guten Teil auch der gesamten Rechtsszene Hamburgs als Wissensbasis, Treffpunkt und Strategieforum dienen", sagte der Vorsitzende Heiko Zier, zugleich Präsident der Hamburgischen Notarkammer. So gut wie alle Institutionen - von der Justizbehörde bis zu den Kammern - haben sich dem Vorhaben bereits angeschlossen.

Für Justizsenator Till Steffen (GAL) ist das deutsche Recht ein Qualitätsprodukt und der Standort Hamburg für die Qualität seiner Gerichte und Rechtsanwälte besonders bekannt. "Hamburg hat ein breites Angebot von Rechtsdienstleistungen - Rechtsanwälte, Notare, Schiedsgerichte und Mediationen", so Steffen.

Die Idee zur Gründung des bislang einmaligen Vereins entstand vor einem Jahr in einem kleinen Kreis um Zier und den Verwaltungsrichter Friedrich-Joachim Mehmel, der Vorsitzender der SPD-Juristen ist.