Die Zahl hört sich atemberaubend an: 84 Millionen Euro will der Landkreis Harburg von 2014 bis 2023 ausgeben, um seine Kreisstraßen und Radwege auf Vordermann zu bringen. Das sind pro Jahr im Schnitt allein 6,84 Millionen Euro für die Kreisstraßen und 1,59 Millionen für die Radwege. Wahrlich ein schöner Batzen.

Aber wenn man sieht, dass der Kreistag gerade einen Haushalt von 367 Millionen Euro verabschiedet hat, dann muten die 8,4 Millionen pro Jahr für Kreisstraßen und Radwege nicht mehr so gigantisch an. Der Autofahrer im Landkreis will ja nun einmal auf einigermaßen gepflegten Straßen von A nach B fahren. Und auch der Radler hat keine Lust auf Schlaglöcher in den Radwegen. Allerdings ist es wirklich fraglich, ob Kreisstraßen in Zukunft verbreitert werden müssen. Das geht richtig ins Geld. Und das hat der Landkreis Harburg, der sein Defizit von derzeit 155 Millionen Euro auf 122 Millionen Euro bis Ende 2016 reduzieren will, nicht.

Die meisten Autofahrer und Radfahrer erwarten keine Luxusstraßen mit Flüsterasphalt und keine Luxusradwege mit Fahrbahnmarkierungen. Was zählt ist doch, ohne Schäden am Auto oder am Fahrrad voranzukommen. Wer schon einmal im Osten Europas mit dem Auto oder mit dem Fahrrad unterwegs war, der weiß, dass unsere Straßen und unsere Radwege summa summarum in einem akkuraten Zustand sind. Deswegen sollte der Landkreis Harburg jeden Euro dreimal umdrehen, den er für die Sanierung seines Asphalts auszugeben gedenkt.