Es kommt der Zeitpunkt, an dem ein Unternehmer die Rechnung aufmachen muss, ob sich sein Geschäft oder Gasthaus trotz sinkender Einnahmen noch rechnet oder nicht. Und Hüseyin Cekirdek hat diese Rechnung aufgemacht und hat offensichtlich festgestellt, dass der Marmstorfer Schützenhof ein Verlustgeschäft ist. Die logische Konsequenz daraus ist die Aufgabe des Traditionslokals. Und Cekirdek hat auch die logische Konsequenz aus der Baufälligkeit des zugegebenermaßen Ortsbild prägenden Gebäudes konstatiert. Eine Sanierung rechnet sich für ihn nicht, also muss der Abriss folgen.

Das mag für die Schützen schmerzhaft sein. Schmerzhaft für den Gastronom ist es allemal. Dass damit zugleich den Schützen der Saal für ihren Königsball flöten geht, kann nicht Cekirdeks Problem sein. Dass er sich dennoch um die Zukunft des Marmstorfer Schützenwesens sorgt, mag als löblich bezeichnet werden. Ob seine Rechnung aber mit dem Supermarkt und dem Parkplatz aufgeht, ist zweifelhaft. Für gewöhnlich feiern Schützen mehrere Tage auf ihrem Festplatz. Mit dem Betrieb eines Supermarktes, der den Festplatz eigentlich als Parkplatz nutzen will, dürfte sich das allerdings kaum vereinbaren lassen.

Fraglich ist auch, ob der Betreiber eines Supermarktes überhaupt Interesse daran hat, eine Fläche zu bespielen, die für heutige Verhältnisse zu klein ist für einen Vollsortimenter. Das Ergebnis der Verhandlungen darf mit Spannung erwartet werden.