Für den Großteil der Dibberser Bürger wird die neue Umgehungsstraße sicherlich ein Segen sein. Ein Ort, der von einer so stark befahrenen Straße wie der B 75 zerschnitten wird, hat keine hohe Lebensqualität. Wer einmal versucht hat, die Straße ohne Fußgängerampel zu überqueren, weiß, wie aussichtslos dieses Unterfangen ist.

Dennoch ist auch die Sicht der Geschäftsleute nachzuvollziehen, die von der Umgehung nicht gerade begeistert sind. Sie haben sich direkt an der Bundesstraße angesiedelt - oder waren seit Jahrhunderten dort, wie etwa das Hotel Frommann -, weil der Durchgangsverkehr für sie ein Plus bedeutet. Und mit ihren Umsätzen und Steuern tragen sie zum Wohlstand der gesamten Stadt Buchholz bei.

Wie auch immer, sie werden sich mit der neuen Umgehungsstraße arrangieren müssen. Die Straße wird kommen, ob es tatsächlich in diesem Jahr losgeht, sei mal dahingestellt. Aber irgendwann wird sie fertig sein. Die betroffenen Anlieger tun also gut daran, sich so früh wie möglich damit abzufinden.

Dabei sollten sie nicht vergessen, dass der ausbleibende Durchgangsverkehr auch etwas Positives bedeuten kann. Wer nur schnell durch einen Ort durchrauscht, übersieht vieles am Straßenrand. Oder er denkt: Wenn ich hier morgen sowieso wieder durchfahre, kann ich ja auch dann noch einkaufen. Und tut es dann doch nicht. Wer hingegen gezielt in den Ort hineinfährt, nimmt sich viel mehr Zeit, ihn zu entdecken.