Fußgängerbrücke, ein Zierapfel-Baumhain rund um die Kulturwerkstatt, eine Uferpromenade und hölzerne Sitzgelegenheiten: Das sind nur einige Gestaltungselemente, die künftig den Kanalplatz am Harburger Binnenhafen prägen könnten.

Harburg. "Das Areal soll erlebbar gemacht werden. Und dieses Ziel wird mit dem uns vorliegenden Konzept des Architekturbüros Petersen, Pörksen und Partner sehr gelungen umgesetzt", sagt Baudezernent Jörg Penner. Mit diesen Plänen setzte sich das Architekturbüro klar gegen vier Konkurrenten durch.

Bereits im September wurde ein Gutachterverfahren für die Neugestaltung des Kanalplatzes ausgelobt. Die Jury, bestehend aus Mitgliedern von Politik und Verwaltung, hatte es leicht mit einer Entscheidung. "Dieser Entwurf hat uns alle begeistert", sagt Rolf Buhs (CDU), Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses.

Dabei hatten es die Architekten nicht leicht, denn für einen topmodernen Kanalplatz stehen lediglich eine halbe Millionen Euro aus Konjunkturmitteln zur Verfügung. Nach Informationen der Rundschau berechnete das Architekturbüro sogar nur Gestaltungskosten in Höhe von 330 000 Euro. "Wir mussten auf vorhandene Strukturen am Kanalplatz zurückgreifen", sagt Andreas-Christian Hühn, Mitarbeiter von Petersen, Pörksen und Partner. So wird das alte Kopfsteinpflaster nicht herausgerissen, sondern quasi als historische Reminiszenz belassen. Die Kulturwerkstatt erhält einen akkurat platzierten Baumhain mit Hecke, der den Blick auf den gegenüberliegenden geplanten Schlosspark lenken und auch für ein wenig Privatsphäre für die Bewohner sorgen soll.

Auffällig ist die große Freifläche, die ans Wasser grenzt. "Hier soll ausreichend Raum für Feste mit Bühne und Ständen geschaffen werden", so Hühn. Kleine Spielerei: Auf einer um wenige Millimeter abgesenkten Fläche soll ein feiner Wasserfilm, gespeist aus dem Kanal, liegen.

Von einem neuen Aussichts- und Anlegeponton aus kann man auf den Schlossinselpark blicken, und entlang der Kaikanten befindet sich eine Uferpromenade. Hier haben die Architekten hölzerne Sitzkuben vorgesehen, damit Flaneure den Blick auf die Schlossinsel genießen können. Mit im Paket ist auch ein Beleuchtungskonzept. "Uns hat auch das Beleuchtungskonzept gefallen", so Buhs. So werden der Weg zur geplanten Schlossbrücke und die Kronen des Baumhains sowie die Kaikante mit LED-Mastleuchten ausgestattet. "Der Platz wird in ein sanftes Licht getaucht. Das unterstreicht die stimmungsvolle Hafenatmosphäre", so Hühn.

Dieses Konzept soll bereits 2010 umgesetzt werden, denn verzögert sich die Realisierung, verfallen die Gelder aus dem Konjunkturprogramm. Eine Tiefbaufirma, die ihren Firmensitz noch am Kanalplatz unterhält, zieht daher bereits in ein paar Wochen um.

Auf ein praktisches und auch schönes Detail muss unterdessen erst mal verzichtet werden. "Die Fußgängerbrücke wird leider noch nicht gebaut", so Buhs. Dieses Vorhaben müsse "auf bessere Zeiten" warten.