Es ist schon seit langem geplant, jetzt will der Automobilhersteller Mercedes in Harburg den Bau einer neuen Fertigungshalle in Angriff nehmen. Die Mitglieder des Stadtplanungsausschusses gaben grünes Licht.

Harburg. Kein Wunder, hat doch niemand etwas dagegen, wenn trotz Krisenzeiten am Harburger Standort investiert wird. "Das ist ein positives Signal", hieß es unisono von den anwesenden Vertretern der politischen Parteien.

"Die neue, etwa 126 Meter lange und 72 Meter breite Halle wird am Ellernweg entstehen. Dort sollen künftig Produkte für den Fahrzeugleichtbau verarbeitet werden. Wir haben einfach alte Pläne für aktuelle Zwecke konkretisiert", sagt Günther Hoffmann, Produktions- und Gebäudeplanungsleiter beim Harburger Mercedes-Werk. Und: "Wir wollen den Bebauungsplan schnellstens vorantreiben." Denn bereits im August 2011 soll die Produktion der Leichtbaumetallteile starten.

Das Unternehmen wolle auch die Bürgerinitiative für Lärmschutz über die neuen Pläne informieren. Das ist indes noch nicht geschehen. "Uns ist bekannt, dass eine neue Halle entstehen soll, bisher hat Mercedes uns jedoch noch nicht über Details informiert", sagte Jasmin Garlipp, Vorsitzende der Bürgerinitiative, dem Abendblatt.

Sie hofft, dass die künftige Produktionsstätte möglichst in einem Bereich hinter der Mercedesstraße gebaut wird. "Dort würde es uns nicht stören und nicht noch stärker mit heranrauschenden Lkw belasten." Sie will nun die weitere Verkehrsplanung "im Auge behalten".

Der Wermutstropfen beim Automobilhersteller-Vorhaben: "Neue Arbeitsplätze wird es nicht geben, jedoch sollen bestehende Jobs in Harburg mit der Erweiterung gesichert werden", sagt Produktionsleiter Hoffmann. Bereits seit Anfang dieses Jahres war für ein Drittel der 2500 Mitarbeiter aus dem Bereich Achsen- und Lenksäulenfertigung Kurzarbeit angesagt. Im Rahmen sogenannter Maßnahmen zur Kostenreduzierung will man sich nun auf Arbeitszeitverkürzungen für die gesamte Belegschaft des Harburger Werks einigen, so Hoffmann.