Johann Michael Bossard (1874-1950) und seine Frau Jutta hatten von lebensreformerischen Ansätzen inspiriert ab 1912 an der Realisierung eines Gesamtkunstwerks auf ihrem Grundstück gearbeitet, das verschiedene Kunstgattungen verbindet und einen Einklang von Natur, Leben und Werk herstellt. Menschen sollte die Möglichkeit gegeben werden, hier geistige Erneuerung zu finden. Bossard, der am ehesten dem Expressionismus zuzuordnen ist, bezog dabei sämtliche Mythologien ein und umkreiste immer wieder eine "Kunstreligion", ein Motiv, das seine Heimat in der deutschen Romantik hat. Aktuell ist der zweite restaurierte Tempelzyklus von Bossard seit 60 Jahren erstmals zu besichtigen sowie die Ausstellung "Utopien von Architektur und Raum in der Moderne", in der visionäre Architektur-Konzepte von Bossard präsentiert werden.