Nach dem Willen der FDP soll anschließend Winsen als zweiter Standort angestrebt werden.

Winsen. Die Entscheidung zum Standort für die Integrierte Gesamtschule (IGS) im Landkreis Harburg ist in der Mehrheitsgruppe aus CDU und FDP im Kreistag gefallen. Mit deutlicher Mehrheit haben sich beide Fraktionen am Montagabend in einer gemeinsamen Sitzung für Buchholz entschieden. Die IGS soll in der Realschule im Schulzentrum I untergebracht werden. CDU-Fraktionschef Heinrich Aldag und seine Fraktionskollegin Britta Witte, beide kommen aus Jesteburg, konnten also weder die FDP noch ihre eigenen Fraktionskollegen davon überzeugen, dass Jesteburg der bessere Standort für eine erste IGS sei. In der heutigen Kreistagssitzung in der Burg Seevetal, Beginn ist um 13. 30 Uhr, werden CDU und FDP beantragen, eine IGS in Buchholz zu installieren und anschließend die "Weichen für einen zweiten Standortes zu stellen". Damit konnte sich die FDP durchsetzen, die, so Kreisvorsitzender Wolfgang Knobel, in Winsen eine zweite IGS einrichten will. Allerdings hat sich schon die Winsener CDU vehement gegen eine IGS in der Kreishauptstadt ausgesprochen.

Zum einen, so das Fazit der Diskussion am Montag, gebe es für das Schulzentrum I bereits einen funktionierenden Schülertransport. Zum anderen müsse für eine IGS in Buchholz nicht neu gebaut werden. Es könne fünfzügig gestartet und langsam beiBedarf erweitert werden. FDP-Fraktionschef Jürgen Kempf sagte nach der Sitzung: "Die Sitzung ist gut verlaufen, so wie wir Freien Demokraten uns das gewünscht haben. Am Ende hat bei der Diskussion die Sachlichkeit gesiegt." Weniger zufrieden zeigte sich Aldag nach der vierstündigen Standort-Diskussion: "Es war keine glatte Entscheidung. Das zeigt, wie schwierig die Entscheidung war, denn es gab für beide Standorte gute Argumente. Damit war es eine klassische Entscheidung unter Unsicherheit. Aber ich werde die Mehrheitsentscheidung natürlich akzeptieren und mich ihr als guter Demokrat beugen."

Allerdings, so der CDU-Fraktionschef weiter, gehe dieses Beugen nicht so weit, dass "wir uns verbiegen werden und jetzt im Kreistag für Buchholz stimmen". In jedem Fall bedeutet diese Entscheidung zunächst das Aus für den Schulstandort Jesteburg. Immer wieder kam aus der Kreis-politik der Vorwurf an die Jesteburg-Befürworter, es gehe den Jesteburgern weniger um die IGS, als um eine weiterführende Schule allgemein. Hans-Heinrich Aldag zu dem Vorwurf: "Die IGS war für uns nicht nur ein Vehikel, vielmehr gab es ganz klare Argumente für den Standort Jesteburg. Wir werden uns weiter für eine weiterführende Schule in Jesteburg einsetzen." Es gilt als sicher, dass damit im Kreistag für Buchholz eine Mehrheit zustande kommt.