Die Bezirksversammlung Harburg hat sich selbst in die Pflicht genommen - und in ihrer geänderten Geschäftsordnung die Redezeiten begrenzt.

Harburg - "Wir wollen die Sitzungen spätestens um 21.30 Uhr beenden", sagt Michael Hagedorn (CDU), Präsident der Bezirksversammlung. Und dann müsse auch sicher gestellt sein, dass die Tagesordnung tatsächlich abgearbeitet sei. In die Verlängerung - mit einer weiteren Sitzung am nächsten Tag - wollen die 51 Abgeordneten künftig nicht mehr gehen. Ob das nur daran liegt, dass der Mittwochabend ein klassischer Fernseh-Fußballabend ist, lässt sich wohl nicht zuverlässig klären.

Eine gerechte Regelung zu finden, war nicht ganz einfach. Kleine Fraktionen wie die von der FDP oder Die Linke wollen am liebsten die gleiche Redezeit wie die großen Fraktionen für sich beanspruchen. Andererseits könnte man auch argumentieren: Jeder der 51 Abgeordneten sollte die gleiche Redezeit haben. Dann würden allerdings FDP & Co. mit ihren drei bis fünf Abgeordneten kaum zu Wort kommen.

Und so sieht der Kompromiss aus, auf den sich die Abgeordneten einigten: Zunächst werden 90 Minuten auf alle fünf Fraktionen gleichmäßig verteilt, weitere 90 Minuten werden zu gleichen Teilen auf die einzelnen Abgeordneten verteilt. Das führt dazu, dass die CDU 55 Minuten Redezeit hat, die SPD 50, die GAL 27, Die Linke 23 und die FDP 23.

Um das alles zu kontrollieren, hat das Präsidium fünf Stoppuhren.

Das Präsidium wiederum wird von einzelnen Abgeordneten kontrolliert - bei der CDU macht das Rainer Bliefernicht, mit einem nervend lauten Reisewecker, bei Die Linke ist Fraktionschef Ali Yardim mit einer riesigen Stoppuhr dafür zuständig, die auch als Turmuhr eine absolut gute Figur machen würde. (ag)