An fünf Abschnitten will die DB drei Meter hohe Wände setzen. Politiker bezweifeln den Wert.

Harburg. Frank Limprecht von der Bahn Netz AG, Dr. Olaf Bergen und Wolfgang Hurtienne (beide Hamburg Port Authority) haben den Bahnanliegern die letzte Hoffnung genommen, dass sie schon bald zur Ruhe kommen.

Die Vertreter der Bahn AG und der Hafenbahn waren auf Einladung der Bezirksversammlung in den Stadtplanungsausschuss gekommen, um über ihre Vorstellungen zu berichten, wie der Lärm entlang der Bahn auf ein erträgliches Maß reduziert werden könnte. Dank des Konjunkturprogramms des Bundes gibt es frisches Geld. Allerdings: So schnell lässt sich das alles nicht umsetzen.

Limprecht: "Wir können die Lärmschutzwände nicht einfach irgendwo hin bauen. Zunächst müssen wir die erforderlichen Grundstücke erwerben." Allein das ziehe sich hin. Außerdem müssten Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Vor 2013 sei nicht mit der Fertigstellung zu rechnen.

Die Bahn AG hat indes schon klare Vorstellungen, wo es Lärmschutz geben soll. Insgesamt sollen es 2017 Meter werden, in fünf Abschnitten. In Fahrrichtung Westen sind das 240 Meter auf der rechten Seite in Höhe Karnapp, 470 links Höhe Unterelbestraße, 622 Meter links Höhe Buxtehuder Straße, 250 Meter rechts Höhe Moorwinkel in Bostelbek und 435 Meter rechts Höhe Heidebruch in Bostelbek. Die Mauer wird überall rund drei Meter hoch.

Bei den Mitgliedern des Stadtplanungsausschusses sorgten diese Auskünfte für Empörung. "Da gibt es riesige Lücken", sagt Ausschussvorsitzender Rolf Buhs (CDU). "Und durch diese Lücken werden die Lärmwellen in die Wohngebiete dringen." Es sei alles eine Frage der Finanzierung, entgegnete Limprecht. Neben dem "aktiven" Lärmschutz gebe es auch "passiven", der werde zu 75 Prozent vom Bund bezahlt, den Rest müsse der Hausbesitzer übernehmen. Die Bewilligung hänge von einigen Voraussetzungen ab, zum Beispiel, ob das Schlafzimmer auch wirklich zur Bahnseite hin liege. Nur dann kämen die verschärften Grenzwerte für die Nacht zum Zuge.

Die Hafenbahn will schon viel früher für Lärmschutz sorgen. Im Bereich Hausbrucher Moor soll schon 2010 alles fertig sein, versprach Wolfgang Hurtienne. Immerhin sei die Finanzierung schon gesichert.

Die Anwohner bleiben allerdings skeptisch. So habe die Hafenbahn zwar großartig verkündet, sie habe in der sogenannten Kreischkurve von Hausbruch eine Schienenschmieranlage installiert, die den Lärm der Radkränze in der Kurve deutlich reduziere. Doch ein Anwohner aus Hausbruch sagte: "Das hat doch überhaupt nichts gebracht."