Hamburg. Die als Wohnmobil-Parkplatz genutzte Fläche zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken wird neu gestaltet. Wie das aussehen könnte.

Die Hafenkante von St. Pauli steht vor einer Umgestaltung. Die Anwohner haben jetzt ihre Ideen für die Fläche im Herzen Hamburgs vorgestellt. Schließlich sollen die Nachbarinnen und Nachbarn frühzeitig in die Planung des Areals an der Elbe einbezogen werden, hatte die Stadt versichert. Genau wie ein paar Hundert Meter weiter beim Antonipark, dem sogenannten Park-Fiction-Areal, das sich mit seinen ikonischen künstlichen Palmen zum Vorzeigeprojekt in Hamburg entwickelt hat.

Bisher stehen an der Hafenkante Caravans und Wohnwagen. Einmal in der Woche wird der Uferstreifen, der in den Hamburger Stadtteilen Altona-Altstadt (Bezirk Altona) und St. Pauli (Bezirk Hamburg-Mitte) liegt, auch als Veranstaltungsort für den Fischmarkt genutzt.

St. Pauli: Triste Hafenkante soll zur Promenade ausgebaut werden

Viel graues Pflaster und wenig Grün prägen die Gegend bisher. Künftig soll hier stattdessen eine Promenade entstehen, der Parkplatz fällt weg.

Anwohner der Hafenkante konnten am Wochenende an einem großen Modell des Elbufers ihre Ideen einbringen. Das Park-Fiction-Komitee hatte den Gedankenaustausch im Antonipark organisiert.
Anwohner der Hafenkante konnten am Wochenende an einem großen Modell des Elbufers ihre Ideen einbringen. Das Park-Fiction-Komitee hatte den Gedankenaustausch im Antonipark organisiert. © Park Fiction | Park Fiction

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, hatte das Vorhaben vor einiger Zeit so angekündigt: „Mit der Erweiterung des Antoniparks direkt an der Elbe soll eine bislang vor allem als Abstellfläche für Wohnmobile genutzte Fläche in eine begrünte Flaniermeile für alle umgewandelt werden.“

St. Pauli: Nachbarn diskutierten am Wochenende ihre Ideen für das Areal am Hafen

Das bisher triste Elbufer soll sich auch nach Meinung der Anwohner nun zum Besseren und zu einem Treffpunkt verändern. Sie diskutierten am Wochenende ihre Vorschläge, die in die Planung durch den Bezirk einfließen. Organisiert hat diese Ideenfindung das Park-Fiction-Komitee, das bereits den Antonipark als Kunstprojekt initiiert und maßgeblich mitgestaltet hatte.

Das sind die Vorstellungen der Anwohner für die neue Hafenkante:

  • Wege sollen für Radfahrer und Fußgänger getrennt geführt werden.
  • Es soll ein öffentlicher Versammlungsort entstehen, der beispielsweise als Amphitheater oder Klassenzimmer im Grünen genutzt werden kann.
  • Bäume als Schattenspender für Sitzecken sollen angepflanzt werden.
  • Ein (schwimmender) Kiosk könnte Einnahmen generieren, um auf dem Areal Kunst und eine soziale Bespielung zu finanzieren.
  • Ein Café oder Teegarten könnte die Gegend beleben, mit riesigen Metallblumen als Fotogelegenheit.
  • Eine (Aussichts-)Treppe, auch zum Sitzen, soll auf den Hafen zulaufen, mit bunten Tulpen als Gestaltungselement. Das Symbol der Tulpe wurde bereits im Park Fiction eingesetzt, es steht für die sogenannte „Tulpenzeit“ (lale devri), eine friedliche Zeit kultureller Blüte und Toleranz im osmanischen Reich.
  • Eine kommerzielle Nutzung soll limitiert werden, stattdessen soll auf „selbst gemachtes Vergnügen“ gesetzt werden.
  • Die Fläche soll barrierefrei gestaltet werden.

Hafen Hamburg: Ideen der Anwohner fließen in die Planung ein

Die Details des Bauprozesses: Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens hatte die Planungsgemeinschaft Projektbüro und UVM die Ausschreibung zur „Qualifizierung der Hafenkante zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken“ für sich entschieden. Damit war die erste Stufe zur Gestaltung der Fläche unter Federführung der Umweltbehörde gestartet.

Eine der Zeichnungen der Anwohner, die sich für die Fläche am Hafen getrennte Wege für Fußgänger und Radfahrer wünschen.
Eine der Zeichnungen der Anwohner, die sich für die Fläche am Hafen getrennte Wege für Fußgänger und Radfahrer wünschen. © Park Fiction | Park Fiction

Doch die Stadt berücksichtigt zusätzlich die Überlegungen, die das Park-Fiction-Komitee mit der Nachbarschaft erarbeitet hat. Schließlich hatte auch Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin in Altona, bei den Zielen der Umgestaltung von einem „echten Mehrwert für die Anwohner und Anwohnerinnen“ gesprochen. Die jetzt erarbeiteten Ideen werden nun an die Behörde weitergeleitet.

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Grundsätzlich ist das Projekt sehr anspruchsvoll, nicht nur wegen der unterschiedlichen Interessen wie zum Beispiel der Händler des Fischmarkts, sondern auch, weil die Flächen zeitweise überspült werden.