Hamburg. Bisher wird die Gegend zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken als Abstellfläche für Wohnmobile genutzt. Das soll sich bald ändern.

Entspannen unter Palmen, dazu ein großartiger Ausblick auf den Hafen und bunte Lastkräne. Der Antonipark, das sogenannte Park-Fiction-Areal, hat sich zum Vorzeigeprojekt in Hamburg entwickelt.

Während hier, auf dem Hang weit oberhalb der Anleger der Hadag-Schiffe, ein origineller Treffpunkt mit den ikonischen Plastikpflanzen, Rasenflächen und Sitzmöglichkeiten geschaffen wurde, stoßen die Besucher direkt an der Elbe auf eine eher unattraktive Gegend. Das soll sich nun ändern.

St. Pauli: Fläche an Hafenkante ist Teil der „Landschaftsachse Elbe“

Die an der Hafenkante gelegene Fläche ist Teil der „Landschaftsachse Elbe“. Hier parken zuweilen Dutzende Caravans, deren Halter den Elbblick genießen und es sich auf Campingstühlen gemütlich machen.

Einmal in der Woche wird der Uferstreifen, der in den Hamburger Stadtteilen Altona-Altstadt (Bezirk Altona) und St. Pauli (Bezirk Hamburg-Mitte) liegt, auch als Veranstaltungsort für den Fischmarkt genutzt.

Ein üblicher Anblick in Hamburg: Mehrere Wohnmobile stehen am frühen Morgen auf dem Fischmarkt – mit Blick auf die Elbe und den Hafen.
Ein üblicher Anblick in Hamburg: Mehrere Wohnmobile stehen am frühen Morgen auf dem Fischmarkt – mit Blick auf die Elbe und den Hafen. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

St. Pauli: Abstellfläche für Wohnmobile soll Flaniermeile werden

Künftig soll hier stattdessen eine Promenade entstehen – mit mehr Grün statt grauem Pflaster. Dazu soll der bestehende Treffpunkt auf dem Kiez ausgebaut werden, der Parkplatz fällt weg.

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter in Hamburg-Mitte, kündigte am Dienstag an: „Mit der Erweiterung des Antoniparks direkt an der Elbe soll eine bislang vor allem als Abstellfläche für Wohnmobile genutzte Fläche in eine begrünte Flaniermeile für alle umgewandelt werden.“

St. Pauli: Areal an der Elbe soll Ort für Naherholung werden

Es beginne ein „komplexer, herausfordernder Planungsprozess, bei dem auch Belange wie der Hochwasserschutz mitgedacht werden müssen“, sagte Neubauer zu den Überlegungen für das Areal, das über die Fußgängerbrücke oberhalb der Straße St. Pauli Fischmarkt zu erreichen ist. Problematisch ist hier vor allem, dass die Flächen zeitweise überspült werden.

An der exponierten Stelle soll ein Ort „für Begegnung und Naherholung“ geschaffen werden, ergänzte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Von einem „echten Mehrwert für die Anwohner und Anwohnerinnen“, sprach Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin in Altona.

Hafenkante: Stadt berücksichtigt Ideen des Park-Fiction-Komitees

Die Details der Umsetzung: Im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens hat die Planungsgemeinschaft projektbüro und UVM die Ausschreibung zur „Qualifizierung der Hafenkante zwischen Fischmarkt und Landungsbrücken“ für sich entschieden. Damit ist nun die erste Stufe zur Gestaltung der Fläche unter Federführung der Umweltbehörde gestartet.

Doch nicht nur die offiziellen Planer werden über die Zukunft das Gebiets entscheiden: Die Stadt berücksichtigt zusätzlich Überlegungen, die das Park-Fiction-Komitee mit der Nachbarschaft erarbeitet hat. Hier gebe es bereits viele kreative Ideen, heißt es über das Netzwerk, das auch bereits den Park im oberen Gelände mit dem Panoramablick initiiert hatte.

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Park Fiction oberhalb des Fischmarkts entwickelte sich zum Partyort

Denn ursprünglich war der „Park Fiction“ als Kunstprojekt vom Nachbarschaftsnetzwerk ins Leben gerufen und in mehreren Etappen zwischen 2003 und 2005 eröffnet worden. Neben der Palmeninsel locken hier eine gewellte Rasenfläche, die „fliegender Teppich“ heißt, sowie ein Boule-Spielfeld.

Der Park Fiction in Hamburg ist als Aussichtspunkt mit tollem Blick auf Hafen und Schiffe, aber auch als Partytreff bekannt.
Der Park Fiction in Hamburg ist als Aussichtspunkt mit tollem Blick auf Hafen und Schiffe, aber auch als Partytreff bekannt. © ALEXANDER BERTOLD | ALEXANDER BERTOLD

Besonders im Sommer ist hier viel los, oft herrscht Partystimmung, die auch viele Touristen anlockt. Teilweise wurde aber auch schon eine Verwahrlosung der Ecke beanstandet. So berichteten Anwohner über zunehmenden Drogenkonsum und Müll.