Hamburg. 31-Jährige beim Spaziergang mit Baby im Schleemer Park angegriffen. Schläger reißen ihr Kopftuch weg. Der Staatsschutz sucht Zeugen.

Eine junge Mutter ist bei einer mutmaßlich islamfeindlich motivierten Attacke am Montagabend so schwer verletzt worden, dass ein Rettungswagen sie mit Verdacht auf Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch ins Krankenhaus transportieren musste. Das Baby der 31-Jährigen hat bei dem unvermittelten Angriff keine Verletzungen erlitten.

Der Tatort: Billstedt. In dem Stadtteil haben rund 63 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, bei den unter 18-Jährigen liegt der Anteil sogar bei mehr als 80 Prozent. Die 31-Jährige ging nach Angaben der Polizei am Montagabend gegen 21 Uhr mit einem Kinderwagen und ihrem Säugling im Schleemer Park spazieren.

Polizei Hamburg: Islam-Hasser schlagen Mutter in Billstedt krankenhausreif

Plötzlich standen da zwei Männer, die sie islamfeindlich beleidigten, ihr ins Gesicht schlugen und ihr das Kopftuch (Khimar) vom Kopf rissen. Die junge Frau fiel zu Boden, während die beiden Schläger in unbekannte Richtung flüchteten.

Eine alarmierte Rettungswagen-Crew versorgte die junge Mutter, brachte sie und ihr Kind in ein Krankenhaus. Eine sofortige Fahndung mit mehreren Streifenwagen blieb ergebnislos – die Täter sind noch immer auf der Flucht.

Hamburger Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

Beschreiben konnte das Opfer nur einen der beiden mutmaßlichen Islam-Hasser. Demnach handelt es sich um einen etwa 1,80 Meter großen, schlanken und dunkel gekleideten Mann, der zur Tatzeit einen Kapuzenpullover trug. Wie üblich in Fällen von rassistisch oder ideologisch motivierter Gewalt hat die Staatsschutzabteilung (LKA 7) die Ermittlungen übernommen.

Ein brutaler rassistisch motivierter Angriff auf einen Zwölfjährigen hat nicht weit entfernt vom jetzigen Tatort im Schleemer Park vor fast zwei Jahren schon einmal die Polizei beschäftigt. Im Juni 2022 hatten am Kollwitzring zwei Männer den Jungen offenbar ohne jeden Anlass fremdenfeindlich beleidigt, ihm Faustschläge gegen die Schulter und den Bauch versetzt und ihm mit einem Gehstock gegen sein Bein geschlagen. Das Opfer erlitt damals Prellungen und Schmerzen.

Mehr zum Thema

Im Fall der attackierten 31 Jahre alten Mutter sucht die Polizei Zeugen der Tat. Sie bittet um Hinweise per Telefon (040/428656789) oder an jede Polizeidienststelle